Dunkel das Zimmer, kein Weihnachtsglimmer,
traurig die Augen, haben keine Tränen mehr,
von niemandem vermisst, von allen vergessen,
nicht mehr gesehen, ein kleines Herz tonnenschwer,
weiß nichts von Weihnachten und Wärme, Seele leer.
Allein in einer kleinen Kammer, eingesperrt
seit Jahren schon, bekommt kaum etwas zu Essen,
ein Stück Brot, das übrigbleibt, vom Tische fällt,
kein Mensch, es in die Arme nimmt, sich zu ihm gesellt,
mit ihm spricht, denn auch Sprache kennt es nicht.
Liegt gekrümmt auf einem harten Bettgestell,
ist nur noch Haut und Knochen, bleibt stumm
in seinem Kummer, die Dunkelheit macht es fast blind,
wird gequält, missachtet, missbraucht, gedemütigt,
dieses unschuldige, unwissende, kleine Menschenkind (2 Jahre).
Beschreibung des Autors zu "Schwarzer Weihnachtsstern..."
Nein, das passiert nicht weit entfernt von uns, in einem unbekannten Land, es passiert bei uns, vielleicht sogar ganz in der Nähe. Dank aufmerksamer Nachbarn wurde dieses Kind aus seiner Not gerettet.
Es ist unglaublich, was in unserer zivilisierten Gesellschaft für grausame Dinge passieren. Meistens geschehen diese Grausamkeiten in der eigenen Familie, wo ein Außenstehender keinen Einblick hat. Es sind oft Kinder von Eltern mit einer langen Drogen – und Alkoholabhängigkeit, in irgendeiner Art und Weise ungewollte Kinder, die auf diese Weise einfach wieder verschwinden.
Kommentar:Wie grausam und abgrundtief schlecht Menschen doch sein können. Da redet man vom Menschlichkeit und Unmenschlichkeit, was übrig bleibt ist Bösartigkeit und Hilflosigkeit.
Du hast es unglaublich schön formuliert, liebe Sonja und es ist ein gutes Gefühl zu wissen und zu spüren, dass es auch »Menschen« mit Herz gibt.
Kommentar:Es ist wichtig solche eindrucksvollen Texte zu veröffentlichen...Dieser Text geht wirklich unter die Haut, ich hoffe sehr das die Menschen durch diesen Text dazu angeregt werden, genauer hinzuschauen. Zu diesem Text fällt mir ein Lied von Bettina Wegner ein:" Sind so kleine Hände." dieses Lied hat mich schon in jungen Jahren tief beeindruckt, genau wie dieser Text. Danke dafür....
Kommentar:Vielen lieben Dank ihr Lieben, für die wunderbaren Kommentare!
Für den, von mir im Gedicht beschrieben oder ähnliche Fälle gibt es Kinderheime, die darauf spezialisiert sind, in Notfällen jederzeit ein Kind in Obhut zu nehmen. Meistens kommen solche tragischen Fälle nur durch aufmerksame Nachbarn ans Tageslicht, denn diese bemitleidenswerten Kinder leben im Verborgenen. Ungefähr ein Jahr leben sie in den Heimen, werden intensiv betreut, um ihnen Liebe und Zuwendung zu geben, sie so versorgen, wie es in einer Familie sein sollte, all das, was sie in ihrem bisherigen Leben nicht erfahren haben, und kommen dann in ausgesuchte Pflegefamilien.
Kommentar:Liebe Sonja,
das "gefällt mir" ist irgendwie ein unpassender Ausdruck. Das kann einem ja nicht gefallen. Das Aussprechen, das Aufmerksam- machen, das Aufrütteln aber schon.
Kommentar:Ganz kompliziert stellt es sich dar, wenn solche Rohheiten gegen eigenes FleischundBlut später von den Opfern wider besseres Wissen weitergegeben werden. Der härteste Kampf ist eben oft der Kampf gegen sich selbst, gegen seine Vetanlagung also, wie einmal - war es Goethe? - sagte!
Ich wünsche Dir mit dem neuen Jahr für die Zukunft nur Erfahrungen mit angenehmen Zeitgenossen!
Herzlich, aus dem Südwesten...
Kommentar schreiben zu "Schwarzer Weihnachtsstern..."
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Sie merken es nicht, wenn die Welt untergeht –
Sie fahren momentan Porsche und Ferrari.
Sie sind in ihren Irrtümern ganz aufgebläht…
Ihre Trommeln nennen sie frech [ ... ]