Wieder durchstreifte ich die Felder
der Ärmsten und besuchte sie
in ihrer Not - mitten im Leben.

Trotz Mangel und all der Not
waren sie zufrieden im Leben.
Und ihr hart verdientes Brot

schmeckte ihnen doppelt so gut.
Weil sie wenig davon hatten,
teilten sie mit edlem Mut

und es kam nicht leer zurück.
Den satten Blick eines Kindes
empfanden sie als Glück.

Wenn wieder die Ernte ausfiel,
reichten sie einander die Hände
und halfen sich im großen Stil.

Bei allem Verlust und Leid
hatten sie ein gefülltes Leben
und sie hatten reichlich Zeit.

Ihr Alltag war sehr begrenzt,
der Lebensraum aber vertraut.
Und das gab ihnen Sicherheit
- mehr als Grenzen.


© G. Höß


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Kommentare zu "Der Reichtum der Armen"

Re: Der Reichtum der Armen

Autor: Angélique Duvier   Datum: 08.10.2023 19:54 Uhr

Kommentar: Gefällt mir sehr gut!

Liebe Grüße,

Angélique

Re: Der Reichtum der Armen

Autor: VaterMartin   Datum: 11.10.2023 19:48 Uhr

Kommentar: Danke Angélique,
herzliche Grüße,
Günther

Re: Der Reichtum der Armen

Autor: Eleonore Görges   Datum: 21.10.2023 10:32 Uhr

Kommentar: Mir gefallen deine Zeilen, denn genauso ist es.
Menschen, die in Armut leben, halten viel mehr zusammen, da gibt es noch ein Miteinander. Das war auch bei uns im Lande, nach dem Krieg so, alle packten gemeinsam an.
Der Reichtum macht die Menschen gierig und übersatt, zu satt um wirklich zu leben.

Liebe Grüße
Eleonore

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