Der Geist und das Alter

© RD.

Ein Tag im Winter, tief im Wald liegt ein See
Ich freue mich sehr, denn es liegt viel Schnee
Trotz der Kälte zieht es mich raus zur Natur
In den Schnee hat sich eingegraben eine tiefe Spur

Ich sehe den See still und schweigend liegt er da
Der See ist zugefroren, es glitzert wunderbar
Ich drehe mich um, in meinem Kopf entsteht ein Blitzgedanke
Auf dem See etwas rutschen, hier gibt es keine Schranke

Es ist kalt und der Nebel verschließt die Sicht
Ein Schritt auf das Eis viel Vergnügen verspricht
Es rutscht und flutscht meine Füße suchen nach Halt
In meinen Handschuhen sind meine Finger ganz kalt

Das Gleiten auf dem Eis verspricht mir viel Spaß
Das Glitzern des Eises ist in meinen Augen sehr krass
Mein Atem sieht wie ein rauchender Schornstein aus
Meine Füße tragen mich über das Eis, immer geradeaus

Ich gleite zurück, dem sicheren Ufer entgegen
Möchte mich lieber auf sicheren Boden bewegen
Mein Geist will auf das Eis, immer weiter und weiter,
Doch meine Knochen sagen etwas anderes, so ist das eben im Alter

Mein Geist versteht, dass mein Körper nicht mehr so will
Ich setzte mich auf eine Bank und werde ganz still
Wem nützt es, wenn ich zum Trauerkloß werde
Ich muss das Beste draus machen auf dieser Erde

Dankbar sein, dass der Verstand noch da ist und lebt
Die Erde ist schön, was für ein fantastischer Planet
Tief in mir drin, habe ich meinen Frieden gemacht
Blicke in den Spiegel und habe mein Alter angelacht


© RD.


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Kommentare zu "Der Geist und das Alter"

Re: Der Geist und das Alter

Autor: Bluepen   Datum: 10.10.2020 11:52 Uhr

Kommentar: Liebe RD,

ein Erlebnis schön erzählt in Form eines Prosagedichtes. Hat mir gefallen!

LG - Bluepen

Re: Der Geist und das Alter

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 10.10.2020 12:30 Uhr

Kommentar: Liebe Ruth,
dein die Natur gut beschreibendes Gedicht und dein Bild leiten die Gedanken an diesen Ort, mahnen aber auch, dass man im Alter nichts übertreiben soll.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Der Geist und das Alter

Autor: Vergissmeinnicht   Datum: 10.10.2020 19:56 Uhr

Kommentar: Hallo liebe Ruth.... deine leidenschaftliche Geschichte hat mir sehr gut gefallen...hätte gerne mehr davon...das Vergissmeinnicht.

Re: Der Geist und das Alter

Autor: agnes29   Datum: 11.10.2020 0:03 Uhr

Kommentar: Schöne Zeilen von dir, es kommt eine Zeit das wir noch zu viel wollen, doch nich mehr können. Was ich in deinem Gedicht so schön finde, du hast dein Alter angelacht. Da gehört Mut zu.

Liebe Grüße Agnes

Re: Der Geist und das Alter

Autor: Jens Lucka   Datum: 11.10.2020 15:20 Uhr

Kommentar: In meinen immer noch kindlichen, inneren Gefühlen und Gedanken bin ich auch noch immer Flott, Spritzig und Mutig unterwegs ,bis ich merke, daß auch mich die Zeit müder werden lässt.
Schön geschrieben !

Gruß Jens

Re: Der Geist und das Alter

Autor: eRDe   Datum: 11.10.2020 18:22 Uhr

Kommentar: Ihr Lieben,
vielen Dank für das schöne Feedback. Wenn mir jemand vor 4 Jahren gesagt hätte, dass ich durch meine Krankheit einen Energie-Fresser bekomme, den hätte ich ausgelacht. Aber so ist es und nichts und niemand kann daran etwas ändern. Es gibt Situationen im Leben, die lassen einen ganz schön ALT aussehen.... (Grins). Vielen Dank, dass ich hier schreiben darf und dass mein Geschreibsel auch noch gelesen wird... (erneut grins)
Liebe Grüße an Euch ALLE eRDe (Ruth)

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