Ein Knab'
auf dünnem
Eise tanzt
frohe Augen
leichte Füße
trägt das Eis
nicht mehr

Ein Ruf
ein Jaulen fast
gefriert den Puls
raubt Atem

Plätschern
Panik
Stille

Doch tapfer
Muskelstahl
Das Schicksal
einen Retter schickt

Gekonnt hinausgewagt
Läuft - nein
Tanzt - nein
Fliegt!
furchtlos
ins starre Blau
doch

Ein Riss
ein Krach
Plätschern

Stille

Im Eis
sind zwei


© IchWillKeinenNamen


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Kommentare zu "Zwei"

Re: Zwei

Autor: ThomasNill   Datum: 03.08.2020 21:33 Uhr

Kommentar: Ich finde das Gedicht sehr, sehr gut.

Gerade dieser Abbruch in den ersten Versen

frohe Augen
leichte Füße
trägt das Eis
nicht mehr

so heiter beschwingt und dann der Abbruch ins Eis
gefällt mir sehr.

Auch diese Steigerung.

Läuft - nein
Tanzt - nein
Fliegt!
furchtlos

Wobei mir gerade statt furchtlos -

überstürzt
stürzt
aufs Blau ...


Leider ist das Gedicht nur allzu wahr. Es ist kein Alptraum,
es beschreibt Realität. Alptraum hoch zwei. Immer wieder sind ja solche Fälle in den Nachrichten ...

Aber ich denke da auch an ein Gedicht von Goethe.
Recht positiv und ganz unvorsichtig! Es heißt Mut.
Tatsächlich hat es mir viel Mut und vor allem auch
Übermut gegeben.
Mit diesem "krachts gleich, brichts doch nicht ..."
Bei mir aber nicht auf dem Eis, sondern im sozialen Bereich.

Dein Gedicht mahnt zur Vorsicht,

Wieviele Menschen Goethe durch seine lockeren Worte auf dem Eis in Gefahr gebracht hat ... es werden bestimmt nicht nur zwei gewesen sein!

LG Thomas

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