Die Eltern waren ja so stolz!
Das Kind brüllte aus voller Lunge.
"Er ist halt von meinem Holz,
kräftig wie ein echter Junge!"
Im Kindergarten malt er viel
und mag rosa Klamotten.
Skeptisch betrachtet man sein Spiel
und spricht von seltsamen Marotten.
In der Schule hat man's dann gerafft:
Der Alex, der ist anders!
Der ist doch reichlich mädchenhaft
und geht's um Make up, sagt er: "ich kann das!"
Ach der Arme musste vieles hören:
Schwuchtel, Transe, "ich hasse Schwule"
Worte, die nicht ausgesprochen gehören,
verleideten ihm die Schule.
Der Vater stöhnt: "er wird doch nicht...."
und rügt ihn dafür scharf.
Verbietet, dass irgendwer darüber spricht,
weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Und der Alex fügt sich still,
schämt sich gar seiner Gefühle.
Er weiß ja selbst nicht, was er will,
fällt immer zwischen alle Stühle.
Er will die Eltern nicht verletzen
und sich vor seinen Freunden nicht blamieren.
Keiner kann sich in ihn hineinversetzen,
sie wollen ihn gern "korrigieren".
Doch irgendwann hält er es nicht mehr aus.
Sein Leben besteht nur aus Schein.
Er schreit es in die Welt hinaus:
"ICH MÖCHTE EIN MÄDCHEN SEIN!"
Heute ist Alexa schon lange eine Frau
und alles an ihr ist absolut richtig.
Und sie weiß nun ganz genau:
Mann oder Frau - Mensch bleiben, das ist wichtig!
Kommentar:Liebe Verdichter,
ich finde es ist ganz fürchterlich wie man Menschen oftmals in die Enge treibt, nur weil sie sich erst mal finden müssen, zu welchem Geschlecht der oftmals fremdartige Körper passt, warum ist man sogar heute noch diesbezüglich verkorkst und haut Stempel drauf, mit dem abwertendem Handwink ... Spinner! Es ist ganz traurig was Leute erleben müssen und nicht wenige treibt es gar in den Selbstmord,
Danke für dein Werk,
Kommentar:Liebe Verdichter,
dein Werk geht unter die Haut. Und wenn man merkt, man steckt in der falschen, sollte man den Mut haben, das zu korrigieren, egal was andere sagen.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:"Mann oder Frau - Mensch bleiben, das ist wichtig!" Deine Quintessenz ist wunderbar, liebe Verdichter! Und das Gemälde "Der Schrei" von Edvard Munch ist sehr gut ausgewählt ... es ist übrigens eines meiner Lieblingsgemälde, auch in schwarz-weiß.
Lieben Gruß,
Ikka
Kommentar:Schrecklich was diese Menschen erleben...es muss der reinste Alptraum sein... Jeder sollte seine Neigung ausleben... so oder so... der meinung ist das Vergissmeinnicht.
Kommentar:Liebe Verdichter, wie bist du nun wieder auf dieses Thema gekommen? Vor dir ist aber auch nichts sicher....:) Für dieses komplexe Thema hast du mehr Verse gebraucht, als gewöhnlich, aber dafür ist es eine runde Sache geworden.
Und dein Fazit ist bewundernswert hellsichtig.
Kommentar:Leider gibt es in unserer Gesellschaft wenig Akzeptanz fürs anderssein.Immer schön mit dem Strom schwimmen...sonst hast du die A-Karte. Traurig wie hinterwelterisch viele doch noch sind.
Kommentar:Ein Plädoyer für eine Lebensform und Sexualität, die nicht mehr diskriminiert werden darf, sich aber an den Vorurteilen mancher Zeitgenossen reibt. Weshalb sollen Schwule, Schwarze oder behinderte Menschen anders sein als der Rest. Jeder Mensch ist anders - nur viele ignorieren das. Drei *** für dein Gedicht.
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Tränen verlassen mein Gesicht.
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