Ich habe lange nachgedacht: „Über einen Brief an
Dich!“ Und nun sitze ich hier. Ich habe extra etwas
gegen Schmerzen genommen. Und Tabletten, die
meinen Magen beruhigen. Einen Katheder angelegt.
Und meine Beine, richtig im Rollstuhl verstaut. Ein
paar Termine mit Ärzten vereinbart! Medikamente
aus der Apotheke geholt! Und nun bemühe ich mich,
um etwas Klarheit. Im Fühlen! Im Denken! In meinem
Leben! Und ich sehe es: „Ich der Mensch! Ich bin
wie Du! Wie diese Welt! Wir sind beide ziemlich am
Ende!“

Ich habe lange nachgedacht: „Über einen Brief an Dich!“
So am Nachmittag! So im Frühling! Und darüber was
ich so höre, in der Ferne: „Feste von Zauberern! Oder
Maschinen, die alles platt machen!“ Und was ich so sehe,
in der Ferne: „Clowns die Lachen! Oder trockene
Bilanzen von Konzernen!“ Und was ich so fühle, in
der Ferne: „Die Schritte auf Wiesen! Oder die Märchen
über Reichtum und Macht!“ Und ich weiß es: „Ich der
Mensch! Ich bin wie Du! Wie diese Welt! Wir sind
beide ziemlich am Ende!“

Ich habe lange nachgedacht: "Über einen Brief an Dich!"
Und warum ich Dich noch liebe! Trotz Behinderung.
Trotz aller Krankheiten. Trotz Nervereien und vielem
Sinnlosen! Und ich erinnere mich: „An Zeiten, wo die
Menschen voller Farben waren! An Lieder voller Ideen!
An Hotels für Engel! Und nun bemühe ich mich, etwas
Klarheit zu bekommen. Mit dem was ich will. Mit dem
was ich sehe. Mit allem Wissen. Und ich glaube es:
„Ich der Mensch! Ich bin wie Du! Wie diese Welt! Wir
sind beide ziemlich am Ende!“


© Klaus Lutz


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