Ich beobachte Sekunden. Und wie sie sich
so summieren. Wie sie einen Bauch wachsen
lassen. Ein Doppelkinn. Und die Sehkraft
nehmen. Und die Haare! Und die Potenz. Und
wie sie Schwach und Müde werden lassen!
So alles in Allem: "Wie sie so kommen! Und
wie Sie so gehen! Unbemerkt und Unscheinbar!"
Aber was sie so anrichten! Wenn sie zu Tagen
werden! Wenn Sie zu Monaten werden! Und
dann zu Jahren!

Ich beobachte Sekunden. Und wie sie sich
summieren. Wie sie blind werden lassen! Und
Gleichgültig! Für das was geschieht! Auf der
Welt! Mit anderen Menschen. Mit der Politik.
Und Katastrophen! Und Armut. So alles und
allem, das leben von ihnen. Wie sie da sind.
Und verschwinden. Ohne ein Zeichen. Und
was sie so hinterlassen. Wenn sie zu Tagen
werden. Wenn Sie zu Monaten werden! Und
dann zu Jahren.

Ich beobachte Sekunden. Wie Sie so sind. So
leicht und beschwingt. Ohne einen Ton. Aber
immer da. Immer beim nehmen. Und ich denke
mir: "Wenn sie in etwas einen Sinn sehen? Was
ist dieser Sinn? Und wenn sie etwas Wissen?
Was ist dieses Wissen?" Und wenn sie Lieben?
Wie ist diese Liebe? Und wenn sie an einen
Gott glauben? Was ist dieser Gott? Und ich
muss mir so eingestehen. Das ich nichts weiß.


© Klaus Lutz


0 Lesern gefällt dieser Text.


Beschreibung des Autors zu "Sekunden"

Ich habe das Gedicht eingestellt Und dann noch einmal überarbeitet. Die erste Idee war so, die Sekunden als kleine Räuber, da zu stellen. Aber ich weiß nicht ob das funktioniert hätte. Das wäre, dann am Ende, zu viel Kunst gewesen. Dann hatte ich die Idee, zu dieser einfachen klaren Form! Und ich denke das ist auch in Ordnung.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Sekunden"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Sekunden"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.