Lass sie doch in Ruhe sterben,
bevor du an den Nachlass denkst.
Sie ist noch warm, fühlt und atmet,
doch du hattest schon immer das Talent
und nur an deinem Ego hängst.
Ihr Ableben geht dir nicht schnell genug,
zappelig sitzt du am Bett.
Mit ein paar Blümchen in der Hand –
eigentlich ganz nett,
wenn da nicht diese Ungeduld wäre,
wie auf deinem Konto die gähnende Leere.
Pragmatisch empfindest du ihren Tod,
gehen muss sie sowieso.
Das Geld vom Erbe käm grade sehr gut –
noch Zeit vergeuden – warum, wozu …?
Die Blumen legst du auf Mütterleins Brust,
gibst ihr noch einen Abschiedskuss –
wünschst eine gute Reise,
hoffst, sie möge sich mit dem Sterben beeilen …
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]