Schaurig ist die Gegenwart.

Tickend verinnt der Sand der Uhr,
fleißig folgend seinem Schwur:
fließe, fließe ohne Ruhr!
Traurig sich dann offenbart:
Fröhlichkeit am Todestag.

Endlos ist des Schleifen Band.
Dasein fristen mit Verstand.
Bindet Kisten, bindet Land.
Regnet dort auf seine Art,
erodiert die gold'ne Saat.

Schwebt im Raum und siebt den Sand.
Hat nicht jeder schon erlebt,
wie man guten Teppich webt?
Wie, man soll den Teppich weben?
Um dem Muster nachzuleben?
Wie, er wurde schon gewoben,
von dem Weber von dort droben?

An dem Rand des Zeiten Raum,
stimmt die Saiten,
krümmt den Traum.
Hör die Wellen, wie sie gleiten
langsam fließend durch die Zeiten.

Hör den leichten Regen, spür den frischen Wind!
Wie sein Segen prasselt, Kühle mit sich bringt!
Weiden sind am Leben, Dünen wandern schnell.
Warmer Sand erhebt sich, leuchtet weit und hell!

Halte inn' und staun', sieh den Sinn im Traum!
Unsichtbares zu begreifen, Mystisches am Himmel schweifen.
Nie geseh'nes anzufassen, oft gehörtes steh'n zu lassen!

Nutze dieses Schleifen Band
das auch hält den feinen Sand!
Fühle den Gesang der Grillen,
Leben nur anhand des Willen?
Hör die vielen Vöglein pfeifen!
Lass die jungen Trauben reifen,
ihre Frucht schon früh erkannt.
Lass sie deinen Hunger stillen
Binde es - nicht trotz Verstand!

Fülle deinen leeren Traum:
Endlos schwebt die Zeit im Raum.


Von Enrico Surreal


© Enrico Surreal


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