Gut hundert Jahre ist es her
das diese Menschen fielen,
akribisch aufgeführt die Namen
und ganz mit Stolz,
das Regiment in dem sie dienten.
Der Stein, die Bank und friedlich Wald
umsäumt die Stätte des Gedenkens,
die Schneise dort,
sie weist den Weg zur Kirche stets, und
ihren damals voll besetzten Bänken.
Doch die Ruhe und der laue Wind
sind trügerisch, der Alptraum …
>zerfetzte Körper vor Verdun,
menschliches Fragment,
gefroren in russischen Sümpfen,
blinde Krüppel auf dem Marsch
gebrochener Verlierer,
und immer wieder das Trommeln
der Tötungsmaschine<
… ist noch heute gegenwärtig.
Das „Mahnmal“ blendet aus,
zieht glatt und dient als Alibi,
wirklich Frieden in der Welt
gibt´s wahrscheinlich nie.
Kommentar:Zitat aus "Süddeutsche Zeitung" vom 19.20.8.2017:
"In Charlottesville, einer Kleinstadt in Virginia, versammelten sich am Freitag und Samstag Hunderte Rechtsextreme, der größte Aufmarsch dieser Art seit Jahrzehnten.
Die Neonazis waren dort, um gegen den geplanten Abbau einer Statue von General Lee zu protestieren - vor allem aber, um ihre Macht und ihren Hass zu zeigen.
Sie trugen Fackeln und Hakenkreuzfahnen durch den Ort und reckten die Arme zum Hitlergruß. Es kam zu heftigen Schlägereien mit linken Gegendemonstranten. Am Samstag dann raste der junge Nazi-Sympathisant James Alex Fields Jr. mit seinem Dodge in eine Gruppe von Protestlern und tötete dabei die 3z Jahre alte Heather Heyer.
Die Neonazis wurden von rechten Milizionären beschützt, vermummt, mit Kevlarhelmen und Sturmgewehren - und man konnte plötzlich ahnen, was die Zeitschrift The New Yorker meinte, als sie in den Tagen danach vom nächsten Bürgerkrieg schrieb; und wer ihn gewinnen würde.".
Kommentar:Ja, lieber Wolfgang, es lag mir fern dazu aufzufordern ähnliches zu tun,
Respekt sollte man den Toten auf jeden Fall zollen.
Das Kriegerdenkmal welches beim Gedicht Pate gestanden hat, steht
am Rande eines kleinen Dorfes im Walde. Eigentlich ganz idyllisch,
eben zu idyllisch um es in unserer heutigen Zeit so als gegeben
hinzunehmen. Aber bitte nicht falsch verstehen, die armen Menschen
die ihr Leben lassen mussten sollen nicht "doppelt leiden", Ihrer soll
gedacht werden. Nur das falsche Pathos, die Verklärung einer schlimmen
Zeit, welches solche Denkmale ausstrahlen bzw. verkörpern, das wollte
ich hinterfragen.
Kommentar:Mein Anliegen im Kommentar war, solche Kriegerdenkmale von einem idyllisch- dörflichen Reiz zu befreien.
Kriegerdenkmala sind Ausdruck von falsch verstandenem Ehren-Gedenken an menschenmordende Aggesssionen.
Schon bei den alten Römern ist der widerwärtige Spruch überliefert:
"Dulce et decorum est, pro patria mori".
( Es ist süß und ehrenvoll für das Vaterland zu sterben).
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Sie merken es nicht, wenn die Welt untergeht –
Sie fahren momentan Porsche und Ferrari.
Sie sind in ihren Irrtümern ganz aufgebläht…
Ihre Trommeln nennen sie frech [ ... ]