Secundus Minutius Hora - letzte Worte

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“Seit einer Ewigkeit im Stundenglas gefangen
blickte ich durch ein verschlossenes Fenster
und mir war, als schwände unser aller Leben
im Zeitraffer dahin…
Dort draußen eilten und jagten die Männer umher,
zurück blieb undurchdringlich - grauer Rauch.
Das kleine Mädchen ging am Stundenglas vorbei,
sah mich inmitten verlorener Sekunden kauern,
eine Träne schien auf ihren Wangen erstarrt.
Sie zeigte mir ein letztes Wort - Zeitverfall!
Langsam begann das Mädchen rückwärts zu gehen,
hinein in die grauen Ausdünstungen und war
sodann verschwunden…
Allein war ich nun Zeuge des Unausweichlichen:
das Grau lichtete sich und ich sah die Männer.
Sie versahen das Zeitgefüge mit Sprengfallen,
hasteten davon, kamen und brachten das Mädchen.
Ein letztes Mal dampften sie grauen Rauch hervor,
verzagt und gebrochen - das Kind in ihren Händen.

… als die Zeit starb, sah ich auch Momo sterben
und mein gläsernes Gefängnis
fiel in unendliches Nichts.”


© et moi


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Beschreibung des Autors zu "Secundus Minutius Hora - letzte Worte"

...Michael Ende brachte mit "Momo" ein sehr bedeutendes Werk hervor. Ein Thema, das uns unser gesamtes Leben hindurch beschäftigt, belastet, letztlich beerdigt...
Zeit...




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