Wenn es wirklich eine Wahrheit gäbe. Eine Wahrheit über das
Leben. Ein Wahrheit über den Mensch. Eine Wahrheit über die
Welt. Wie würden dann unsere Sätze aussehen? Welche Worte
gäbe es dann noch? Und welche Worte würden fehlen? Und
welche Worte wären von Bedeutung? Wahrscheinlich, gäbe es
das Wort Krieg nicht mehr. Und auch das Wort Hass, gäbe es
nicht mehr. Eben so, gäbe es auch das Wort Macht nicht mehr.
Und auch das Wort Reichtum, gäbe es nicht mehr. Und auch das
Wort Armut würde fehlen. Und auch das Wort Hunger, gäbe es
nicht. Und die Welt der Worte würde leben. Und die Welt
bliebe für immer lebendig. Mit allem was Menschen wissen,
wollen und sagen!

Und es gäbe eine andere Sprache. Und die Sätze würden wohl
so beginnen: "Ein Mensch ist mir begegnet! Und ich habe
mit Ihm gesprochen! Und ihn, zu mir, nach hause eingeladen!
Und habe ihm meine Familie vorgestellt! Und von meinen
Wünschen erzählt! Und von meinen Träumen! Und einen Tee,
mit Ihm, getrunken. Und Ihn, zum Essen eingeladen! Und
wir sind Freunde, für immer, geworden! Und das Leben, hat
seine besten Seiten gezeigt. Mit allem was schön ist. Und
einen Sinn ergibt. Und ich hatte eine wunderbare Zeit!

Oder auch so könnte ein Satz beginnen: "Ich habe auf der
Veranda gesessen! Und mir die Bäume angesehen! Und die
Blumen! Und all die Sträucher! Und den Himmel! Und habe
dabei an Menschen gedacht! An Menschen die ich noch
treffen will! An Menschen, von denen ich noch etwas
wissen will! An Menschen die noch etwas wollen! An das
Leben, das ich noch kennen lernen will! Und an die Welt!
Und wie sie das Paradies sein kann!" Und mir ist klar
geworden, wie bezaubernd das Leben ist. Und ich hatte
eine wunderbare Zeit!

Oder ein Satz könnte auch so beginnen. Ich habe mir eine
Tasche gepackt. Und bin einfach los gegangen. Und habe mir
die Welt angesehen. All die wunderbaren Landschaften. Und
die herrlichen Kulturen. Und die bezaubernden Städte. Und
die unterschiedlichsten Menschen. Und bin an Stränden
entlang gegangen. Und habe auf Wiesen geschlafen. Und
Nachts, den Sternenhimmel, neu gesehen. Und am Tag die
Sonne. Und alles, Licht und Leben, war auf meiner Seite.
Alles Glück das es gibt. Und ich hatte eine wunderbare
Zeit!

Wenn es also eine Wahrheit gäbe. Eine Wahrheit die dem
Mensch zugänglich ist. Eine Wahrheit über Gott. Eine
Wahrheit über die Sprache. Eine Wahrheit über die Kunst.
Dann bliebe, von den Worten, nur Schönheit. Gedanken, die
immer die Liebe finden. Ich weiß, das sind so Phantasien:
"Eines Ungebildeten! Eines Träumers! Eines Behinderten!
Eines Schwachsinnigen!" Den Niemand wirklich sieht. Den
Niemand wirklich hört. Den Niemand wirklich ernst nimmt.
Aber das ist auch die Freiheit. Ich kann noch sagen was
ich denke. Und was ich Leben möchte. Denn um so kleiner
ein Mensch erscheint. Um so größer ist seine Freiheit.
Und das rettet das Leben. Und auch die Welt!


© Klaus Lutz


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Beschreibung des Autors zu "Der Bedeutende"

Der Text, wird wohl niemandem gefallen. Es ist so als gehe man eine Strasse entlang. Und würde das Leben klar sehen. Seine Stellung in der Welt. Im Universum. Um diese ganze Nichtigkeit dann in Worte fassen zu wollen. Um dann, so etwas wie die Wahrheit zu erfassen. In einem Augenblick, wo Einem nur die Liebe hilft. Der wirkliche Glaube an das Leben. Als einzige Rettung, vor einer totalen Bedeutungslosigkeit. Um dann auch so zu sehen, was es an Sinnlosem alles gibt. Und was das ist, mit dem ein Mensch überlebt. Oder nur überleben kann. Eben: "Auf andere Menschen zugehen! Mit Ihnen reden! Um am Ende nicht allein zu sein! Und um zu überleben!" Wobei die Wahrheit auch das ist, was die Lüge erkennt. Was das Falsche auf der Welt sieht. Und sich gegen Ungerechtigkeit wehrt. Und nicht alle Probleme dieser Welt, auf seiner Schulter tragen will. Sondern sieht das er seine Schwierigkeiten löst. Seinen Verstand benutzt. Und nicht andere in Verantwortung nimmt, für alles was falsch läuft. Das Leben klar sehen. Die Sprache neu finden. Mit all den Worten, die das Leben neu erschaffen kann. Mit Liebe! Mit Kunst! Mit Wissen! Mit einer Wahrheit stärker als aller Hass. Mit einer Wahrheit die Wissen besitzt. Und alles wissen will, über das Leben. Über all das, was die Welt sein kann. Und was der Mensch ist. Mit all dem was ihm eine echte Bedeutung gibt. Das Leben mit dem wahren Denken. Mit dem, der Mensch nicht verloren ist. (C)Klaus Lutz

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