Ich bin schön, sagen sie mir,
früher, da war ich hässlich,
wie ich damals aussah,
das geht echt nicht.

Und jetzt bin ich schön?
Das schöne Chaos in mir,
das ist mir leider geblieben.
Habt ihr gut hinbekommen,
mir meine Liebe genommen,
die Liebe zum Leben, zu mir und den Menschen,
aber niemals vollständig,
das habt ihr nicht geschafft,
hab‘ mich immer wieder aufgerafft
und an meinen Baustellen werkel‘ ich,
damit ich mich in meiner Haut wohlfühl‘,
endlich.

So schwer damit umzugehen,
dass viele was von mir wollen,
kann ich manchmal nicht verstehen,
die Schönheit innen sowie außen,
wollt‘ vorher kaum jemand sehen.

Ich bin doch immer noch die Gleiche,
nur ein bisschen gewachsen, gereift und aufgegangen,
hab was gelernt, ausprobiert und angefangen.
Aber vorher war ich doch auch nicht schlecht,
warum war ich da bloß euch nicht recht?


© Lisa Marie Samuel


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Kommentare zu "Vom hässlichen Entlein zum Schwan?"

Re: Vom hässlichen Entlein zum Schwan?

Autor: Blue   Datum: 07.07.2016 22:07 Uhr

Kommentar: Das Thema kam heute eben wieder auf und ging mir nahe, als ich der Schilderung einer anderen lauschte, die am ganzen Körper zitterte und Jahre später Gefühlsausbrüche/böse Stimmen in ihrem Kopf unter anderem deswegen hat.

Zweifel sind normal, wenn es viele negative Stimmen gab und nicht damit umzugehen zu wissen, wenn es dann anders ist, ist da nicht so ungewöhnlich. Ablehnung, Zurückweisung usw. erlebt jeder wohl das Leben über immer mal wieder, aber wenn es ne Zeit lang sehr intensiv war, dann tut es einfach weh und auch später ist man noch ständig verunsichert, traut sich nicht immer so aus sich heraus zu kommen, sich zu zeigen, seine Ideen, seine Kritik, Wünsche etc. zu äußern, möchte das aber eigentlich und leidet darunter. Man macht sich selbst runter, wendet den Hass gegen sich, muss sich immer wieder motivieren und motivieren lassen, sich aufraffen, an sich arbeiten, führt kraftraubende Liebesbeziehungen, hat schädigende Kontakte, schafft den Einstieg ins Berufsleben nicht auf Anhieb usw.

Wollte hiermit ausdrücken, was Mobbing anrichten kann, was ich fühle und so weiter.
Du "sagst" es so einfach dahin. Will es nicht an die große Glocke hängen, aber es kann Erkrankungen begünstigen, verschlimmern und auslösen, natürlich spielen durchaus noch andere Faktoren ne Rolle; was sonst noch hinzu kommt.
Da man sich zum Teil für nen Stück Dreck hält, zieht man beispielsweise Kontakte in sein Leben, die einem nicht gut tun, die dann ordentlich für Stress sorgen und/oder man betreibt ordentlich Sabotage. Ach, das sind nur Beispiele...

Aber natürlich darf man nicht klagen, da andere nichts zu essen haben ;) XD

Re: Vom hässlichen Entlein zum Schwan?

Autor: Blue   Datum: 07.07.2016 22:45 Uhr

Kommentar: Bei dir bin ich mir nicht sicher, wie ernst man dich nehmen kann ;)
Offensichtlich doch ein bisschen XD

Nunja, ich teile gern meine Erfahrungen. Inzwischen geht das auch offen/direkt und sogar öffentlich ;) Das Positive an meinen ist, dass ich immerhin dadurch eine gewisse Empathie erhalten habe, sie mich mit anderen Menschen zusammenbringt, sie für die kreative Arbeit nützlich sind, sie mich haben reifen lassen?, sie für meine Berufswahl verantwortlich sind, mit der ich dann bestimmt zufrieden bin, da sie dem Ganzen einen Sinn gibt.

Re: Vom hässlichen Entlein zum Schwan?

Autor: AliG   Datum: 27.07.2016 6:45 Uhr

Kommentar: Ein wichtiges Thema, welches du hier aufgreifst.
Ich denke, dass sich viele (traurigerweise) mit diesen Zeilen identifizieren können.
Wie so oft wundervoll geschrieben. :)

LG :)

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