Um die Menschheit zu bestrafen,
Schuf Gott die zehn Gottesplagen,
Doch das Elfte dieser Übel,
Das übelste, wie viele sagen,
Begleitet uns seit Schöpfungszeiten,
Als gottgegebene Blasphemie,
Ein Galgenstrick aus Harfensaiten,
Die schlimmste aller Strafen -
Fantasie.

Wir kleiden uns des Nachts in Fantasie,
Gleich einem Seidengewand aus Schöpfungsakt,
Dem Götterfunken in uns allen,
Der im Traume neue Welten schafft,
Doch wenn wir aus dem Traumland fallen,
Erwachen wir erschöpft und nackt.

Die große Welt auf einmal winzig klein,
Ist nur noch "Ist" statt "Könnte Sein".

Und so tragen wir an der Strafe schwer,
Verdursten wir doch auf offenem Meer,
Denn selbst des Lebens gewaltig Weiten,
Sind verglichen mit den Möglichkeiten,
Der Fantasie, mehr schlecht als recht,
Des Träumers eigener Folterknecht,
Weil selbst abertausend Erdenleben,
Nicht die Freiheit eines Traumes geben.


© Styx


5 Lesern gefällt dieser Text.



Unregistrierter Besucher


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Die 11.te Plage"

Re: Die 11.te Plage

Autor:   Datum: 28.12.2015 18:24 Uhr

Kommentar: Tja, was ist besser als in der Matrix oder ohne außerhalb...?
Klingt nach Sein und Nichtsein... ;)


LG. vom Waldeck

Re: Die 11.te Plage

Autor: Uwe   Datum: 31.12.2015 15:42 Uhr

Kommentar: Auch wenn nur 7 Plagen grauslig beschrieben sind, gefällt es mir als 11. Gebot.
LG Uwe

Kommentar schreiben zu "Die 11.te Plage"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.