Selbstfindung

Arroganz, Ignoranz, Akzeptanz
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Sie steht vor dem Spiegel und ihr ist klar,
nichts wird wieder so, wie es einst war.
Ein Blick weit in die Vergangenheit.

Wie lange zurück muss sie gehen? Wie weit ist weit?


Am Anfang stand eine Zeit der Arroganz,

den Kopf voller Flausen und Spaß, Flirten und Tanz.
Sie war noch so jung und wusste nichts über Liebe und Leben,
glaubte an den Einen, der bereit war, ihr alles zu geben.
Sie träumte von Kindern, Haus, Auto, Reisen und unsagbarem Glück.
Dabei betrachtete sie ihr Leben und Jeden mit zu kritischem Blick.


Dann folgte eine Zeit der Ignoranz.

Sie verbarg ihre Bedürfnisse und Gefühle tief in sich und hielt Jeden auf Distanz.
Sie hat reagiert, agiert und funktioniert für anderer Menschen Glück,
schaute stets optimistisch in die Zukunft und niemals zurück.
Ständig gut drauf musste sie sein, lachend, fröhlich, nett und lieb,
geduldig, nie protestieren und verständnisvoll einstecken jeden Seitenhieb.


Im Rückblick auf die vergangenen Zeiten sah sie die Irrelevanz,

das Streben nach Vollkommenheit, nach Liebe, Ruhm und Glanz.
Nicht mehr jung und schön anzuschauen, ihr blieb vieles verwehrt,
Nun ist für immer verloren, wonach sich ihre Seele verzehrt.
Vergangen die Jahre, aus und vorbei.
Was immer sie ab jetzt tut, es ist einerlei.


Nun beginnt eine Zeit der Akzeptanz.

Sie nimmt sich so, wie sie ist, voll und ganz.
Wozu sich abmühen mit Sport ohne Lust.
Hungern und Diäten erzeugen nur Frust.
Triebe, Befriedigung und Lust werden einfach hinweggefegt,
Liebe, Sehnsucht, Verlangen ad acta gelegt.


Manchmal …
sitzt sie mit weltfremden Blick,
still lächelnd
und sehnt sich nach der Zeit der Arroganz zurück.


© A.B.Schuetze


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Kommentare zu "Selbstfindung"

Re: Selbstfindung

Autor: Traumweberin   Datum: 31.01.2015 18:02 Uhr

Kommentar: Ein sicher nicht ganz untypischer Weg schön beschrieben. Strahlt ein stückweit Resignation aus. Zur Selbstfindung gehört aber auch, auch seine Bedürfnisse wie Lust und Verlangen anzunehmen, selbst dann wenn man denkt, die Zeiten sind vorbei, oder?

Herzliche Grüße von der Traumweberin

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