Der Teufel hat den Murks gemacht?
Daß Gott an nichts die Schulden trägt?
Wer hat sich das denn ausgedacht?
Ein Blödsinn, der mich fast erschlägt?
Die Welt muss sich durch sich erhalten,
sich hart in einem Wettkampf messen!
So geht das Spiel – Naturgewalten:
gefressen werden, oder fressen!
Das Leiden vieler bringt den Lohn,
für einige, die sich dran laben.
Den Opfern spricht die Wahrheit Hohn,
weil den Gewinn die Sieger haben!
Gemordet wird an allen Fronten!
So schaut es, wenn man hinsieht aus.
Wir taten, was wir immer konnten,
war’n rücksichtslos, bis dort hinaus!
Ob Tier-KZ, ob Straßenbau,
ob Makler, Chefs, ob Spekulanten –
wer flüchtet stirbt im Drahtverhau!
Verschließ‘ dich vor dem Eklatanten!
Das Leben lebt durch Illusionen!
Hoffnung, Glaube, Liebe schreiben
kryptisch Zeichen in die Zonen,
die unsere Fantasien betreiben.
Die Wirklichkeit woll’n wir nicht wissen
(wenn es denn wirklich eine gibt),
sie waltet hinter den Kulissen,
wo sie – geheim – den Aufstand übt.
Den Aufstand gegen ihre Kinder,
die ahnungslos die Rollen spielen,
von welchen sie doch mehr und minder
nur diese Eisbergspitzen fühlen…
die uns frech in den Rücken stechen!
Wir achten ja noch was uns plagt.
Und wenn sich unsere Regeln brechen,
dann hören wir was man uns sagt:
Sei fromm, dann hast du’s Himmelreich,
geh stets im Dasein gradeaus!
Wozu das gut ist, sei dir gleich.
Wer denkt, der kommt ins Irrenhaus!
Und wer hat dieses „Spiel“ geschaffen?
Der Teufel soll’s gewesen sein?
Wer gibt dem Leben seine Waffen?
Mir leuchtet da, bei Gott, nichts ein…
Es wird so manches schöngeredet,
weil wir sonst in der Angst vergehen.
Daß man dabei mit Lust verblödet,
das will kein Mensch im Ernst besehen.
Und dieser Gott des Glaubens flucht:
„das ist mir jetzt doch viel zu platt,
ich ab mein Möglichstes versucht –
wohl dem, der Hirn zum Denken hat!“
Vielleicht hat er es nicht gewollt,
daß man ihn gar nicht sucht, nur findet,
in Dogmen, und ihm Achtung zollt,
an Stellen die ganz unbegründet.
Womöglich will er jemand haben,
der kritisch ist und hinterfragt –
und der, mit allen Geistesgaben,
ihm einfach diese Wahrheit sagt:
Die Kriege, Nöte, Kummer, Leiden,
das war des EINEN Absicht – klar!
Darum ist er nicht zu beneiden,
denn dies war aller Wunder bar!
Geschichte ist versaut und hässlich!
Wer möchte da noch drüber streiten?!
Und nur das Schicksal ist verlässlich –
es will uns folternd stets begleiten!
Es scheint, das hier die Schonungslosen
des Schöpfers weise Werke tun –
die andern steh’n in Unterhosen
und fragen sich entsetzt „was nun?“
Ganz oben, auf der Leidenspyramide,
da lümmelt sich ein dreistes Pack,
da steh’n die Herr’n der Unterschiede
(die geh’n mir langsam auf den Sack!)
Wenn also etwas Sinn verspricht,
dann ist es der, mal vor zu denken!
Der hoch gelobte Glaube ist’s wohl nicht!
Den sollte man sich lieber schenken!
Kommentar:Sehr schön beschrieben lieber Alf,
ich bezweifle allerdings, dass Gott daran schuld ist, dass wir Menschen hier auf Erden nicht tun, was wir wirklich tun wollen und nicht leben wollen, wie wir könnten.
Ich glaube, dass die meisten von uns eine Ansicht von Gott beigebracht bekamen, die vermutlich mit dem, was Gott auch sein könnte so gar nichts zu tun haben. Das einziges Ziel solcher Ansichten war und ist immer noch: Den Mensch in Angst und Schrecken zu versetzen, um sich dann in jeder möglichen Art und Weise selbst zu bereichern.
Solange Menschen noch glauben, dass dies Gottes Wille ist, wird sich daran vermutlich wenig ändern.
Solange Menschen noch glauben, mit Betrügerei reagiert werden zu müssen, wird sich daran nichts ändern.
Solange Menschen noch von all diesen Lügen überzeugt sind, wird sich das auch nicht ändern.
Und nun bleibt es jedem selbst überlassen, welche Entscheidungen er für sich selbst treffen will.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Cornelia
Kommentar:Alf, mein lieber, lieber armer Alf. Du wirst noch "verrückt", bist ja schon von der Jahrtausende währenden Dumpfdenken der Menschheit weg "ver-rückt".
Du sprichst meine Gedanken aus, aber viel besser, stärker, intensiver, als ich es könnte.
u.
PS: Allerdings - schaue ich nur mal die Funktions eines Bauteils von mir an, das Auge zum Beispiel? So denke ich, dass ein Gott existiert, doch der ist anders, gütig, also ganzgar grundstürzend anders, als er von allen Theologen und Religionsgründern dargestellt wird.
Und schaue ich das Leid auf der Welt an (nicht gemeint das von Menschen geschaffene!), dann denke ich, es gibt ihn nicht!?
Es ist halt ganz anders, als wir denken, er kann gar nicht allmächtig und allwissend sein. "Müsste er sonst nicht hoheitsvoll gütig sprechen:
"Moskito-Mücke, jetzt ist es genug, du klappst jetzt an, auch die Flügel. 1 Million Tote je Jahr, kotzend, verkrampft, in Übelkeiten sich windend viehisch verreckt, es reicht!"
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]