Hin und wieder, erinnere ich mich an die Schule.
Und an diesen Lehrer. Einmal gab er uns diese
Aufgabe. Die Aufgabe, das Ping Pong Spiel zu
beschreiben. Die Spieler und die Ping Pong
Bälle! Und zwar aus vier Sichtweisen. Ohne eine
Vorgabe. Einfach nur um das Spielen zu lernen:
„Das Spielen mit der Phantasie! Das Spielen mit
dem Denken! Das Spielen mit dem Wissen! Das
Spielen mit den Worten!“ Und ein Schüler, hat
dieses Spiel treffend beschrieben. So, wie sie ist:
„Die ganze Wahrheit des Lebens! Die ganze
Wahrheit des Ping Pong Spiels!“

Er schrieb ganz einfach: „Menschen werden in
Kriege geschickt!“ Und denken: „Sie kämpfen
für eine bessere Welt!“ Und denken: „Sie kämpfen,
für etwas mehr Gerechtigkeit!“ Und denken: „Sie
kämpfen, für etwas mehr Wohlstand!“ Und denken:
„Sie kämpfen, für bessere Lebensverhältnisse!“
Aber dann erkennen Sie: "Kriege machen nur die
Reichen noch reicher!“ Und für die ist es nur ein
Spiel. So etwas gegen die Langeweile. Denn Reich
genug sind die schon längst. Aber, sie lieben dieses
Ping Pong Spiel. Und die Ping Pong Bälle sind, für
Sie, die Soldaten.

Dann schrieb Er: "Menschen gehen jeden Tag
arbeiten! Zu irgendwelchen Jobs!" Am Fließband.
In Geschäfte. In Büros. Und kriegen, am Ende des
Monats, dafür Geld. Einen Lohn, von dem sie kaum
leben können. Aber Sie glauben, so irgendwie an
das Leben. Und probieren das Beste. Aber dann
erkennen Sie: „Ihre Arbeit macht nur die Reichen
noch reicher!“ Und für die ist es nur ein Spiel. So
etwas gegen die Langeweile. Denn Reich genug
sind sie schon längst. Aber sie lieben das Ping Pong
Spiel. Und die Ping Pong Bälle sind, für Sie, die
Beschäftigten.

Dann schrieb Er: „Menschen werden Politiker!
Und werden in Parlamente gewählt! Machen
Gesetze! Und wollen etwas verbessern! Und eine
gerechtere Welt! Und Frieden! Und halten Reden.
Und sprechen mit den Bürgern. Und denken lange,
dass alles hätte einen Sinn. Und dann erkennen Sie:
"Politik macht die Reichen nur noch reicher! Und
die kontrollieren alles! Und für die ist es nur ein
Spiel! So etwas gegen die Langeweile. Denn Reich
genug sind sie schon längst. Aber Sie lieben das
Ping Pong Spiel. Und die Ping Pong Bälle sind, für
Sie, die Politiker.

Dann schrieb Er: „Menschen denken sie hätten
Wissen! Und hätten Bildung! Und hätten den
Durchblick!“ Und niemand könne Ihnen den
Glauben nehmen: „Den Glauben, sie hätten alle
Freiheit! Den Glauben, sie könnten die Wahrheit
sagen! Den Glauben, sie wären auf der richtigen
Seite!“ Bis sie merken, das dies Niemand interessiert:
„Und sie nur Soldaten sind! Und Arbeiter! Und
Politker!“ Denn die Reichen haben schon längst
alles im Griff. Und für die ist das alles nur ein Spiel.
So etwas gegen die Langeweile. Denn Reich genug
sind sie schon längst.

An diese Sichtweisen, erinnere ich mich hin und
wieder. Der Junge war klug. Er hat nie etwas mit
gemacht. Wenn er Reisen konnte. Ist er gereist. Wenn
er Freiheit haben konnte. Dann hatte er die Freiheit.
Wenn er etwas Wissen wollte. Dann hatte er über die
Welt nachgedacht. Und er kannte das Leben. Und er
wusste was wichtig ist. Und was einen Sinn ergibt.
Und wie das Leben richtig ist. Und er hat das Spiel
gesehen. Aber er war nie ein Ping Pong Ball. Er hat
sich einfach seine Freiheit bewahrt: „Den klaren Blick
für das Leben!“


© Klaus Lutz


3 Lesern gefällt dieser Text.




Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Ping Pong"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Ping Pong"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.