vollstreckung
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vom unglück
eines henkers
was ist da zu berichten
er vollzog nur
die gerechte strafe
an dem der sich verging
an mensch und würde
tat bloß dem unhold
wofür er sich entschied
aus ungewissen gründen
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war fromm in
seinem tun und wesen
hat in der bibel
tief gelesen
du sollst nicht töten
das stand da
als ihm das weib
ein kind gebar
das wollte essen
spielen leben
nach immer neuen
träumen streben
der gute mann
sah sich in pflicht
bewarb sich treu
an dem gericht
dem konnte er
nur eines sagen
er würde nie
zu zögern wagen
schlicht das zu tun
was schlachter machen
schon reuelos
mit einem huhn
dann war er blind
für menschlichkeit
vollzog nur
die gerechtigkeit
schlief ruhig nah
bei frau und kindern
nichts konnte ihn
am henken hindern
dann kam der tag
die neue zeit
ein delinquent
der tat ihm leid
berührte ihn
so tief im herzen
das nun erfüllt
von wahren schmerzen
dies ließ ihn
nicht mehr wieder los
er sah sein tun
ganz nackt und bloß
mit diesem bild
da war zu ringen
er konnte es
nicht niederzwingen
sehr schnell nun
altersschwach und grau
da wurde ihm
was klar genau
ja ich hab
mich falsch entschieden
die wahre liebe
blind vermieden
ich wollte nur
mein glück allein
nicht mensch für
alle menschen sein
ist es die angst
die nackte wut
warum der rache
durst nicht ruht
so fragte er
sich selbst verbissen
gepeinigt durch
sein selbst-gewissen
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ist dieses schicksal
ganz gerecht
und jeder henker
wahrlich schlecht
das finde ich
so schwer zu sagen
es bleiben fragen
über fragen
Kommentar:Ja, die Fragen bleiben, hawemundt, weil auch die Gerechtigkeit, so wie ich sie empfinde, an sich ein labiles, nicht auf dauer greifbares Wesen hat .. Wir suchen nach ihr, meinen sie zu finden, doch dann entgleitet sie uns wieder, weil sie ihre Gestalt auf einmal verändert.
Ein sehr aufrichtges, sensibles Gedicht, dass viele große (Frei-)Räume zum Nachdenken und Nachfühlen öffnet,- es gefällt mir sehr. :)
L.G. Ree
Kommentar:Schön, dass jemand sie mal stellt.
Allerdings denke ich, es gibt verschiedene Lebensbilder und Lebensentwürfe. Und wie jeder es sieht und empfindet, hat eine große Variationsbreite.
Möglicherweise stellt sich nicht jedem diese Gewissens-Frage oder er be-urteilt sie anders als andere auf seinem je individuellen Hintergrund.
noé
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Gefühlsduseleien
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doch sie [ ... ]
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Die [ ... ]