Adlerauge – siehst Du es nicht?
Was die Menschheit da unten verbricht?!
Du – großer König der Lüfte;
vernimmst Du noch immer liebliche Düfte?!
Die Abgase, sie stinken zum Himmel;
und sicher siehst Du in all` dem Gewimmel
Menschen, vor Selbstsucht strotzend;
und der Schönheit der Natur stets trotzend!
Sie bauen, sie pflastern alles zu;
Beim Vernichten gibt es keine Ruh`!
Beständig fällt man Baum um Baum;
zerstört wird jeder Lebensraum!
Die Natur; sie schlägt deutlich Alarm!
Ausgebeutet; abgeholzt; arm!
Adlerauge – noch atmet die Natur;
doch ein kurzer Blick auf unsre Uhr
verrät, es hat die Stund` geschlagen;
dies nicht mehr länger zu ertragen!
König der Lüfte; ein Bündnis muss her!
Versammelt Euch alle zur Gegenwehr!
Bringt den gewaltigen Moloch ins Wanken!
Verweist den Raubbau in seine Schranken!
Die Menschheit schlägt bald schon Alarm;
angegriffen von einem riesigen Schwarm!
Beschreibung des Autors zu "Adlerauge, sei wachsam!"
Wie schon im Gedicht „König der Lüfte“ angekündigt, wollte ich das Auge des Adlers nutzen, um einen scharfen, kritischen Blick „von oben“ auf den allzu sorglosen und Profit behafteten Umgang mit UNSERER Natur zu werfen. Mein erstes Gedicht zum Thema Umweltschutz und zugleich das erste Werk mit Zeilensprüngen.
Hoffe, der Rhythmus passt trotzdem einigermaßen. Will mich einfach lyrisch weiterentwickeln und experimentieren; inhaltlich und stilistisch. Inspiriert wurde ich bei diesem Gedicht auch von der früheren Lektüre des Weltbestsellers „Der Schwarm“ von Frank Schätzing. Wer sich also fragt, wie so ein Bündnis funktionieren kann, der möge das Buch lesen :-)
Aber viele von Euch haben dies bestimmt schon getan ;-)
P.S. Wer noch ein zweites neues Werk von mir lesen will; habe gestern auch mein Gedicht „MIT DIR“ hier veröffentlicht, das aber bereits von der aktuellen Seite verschwunden ist.
Kommentar:Die Natur ist wirklich ein so kostbares Gut! Und wie gehen wir damit um? Das hast Du - mit allem Feingefühl und aller Konsequenz - sehr gut ausgedrückt. Auch in Deiner Beschreibung! Lg Sonja
Kommentar:Experiment gelungen. Toll geschrieben und mit Tiefgang, wie man es von dir nicht anders kennt. Wirklich beeindruckend, wie du ganz unterschiedliche Themen aufgreifst und umsetzt. LG Ursula
Kommentar:Habt vielen Dank, liebe Sonja, liebe Ursula, für diese tollen Kommentare :-)War wirklich Neuland für mich, deshalb fühlt sich
Euer positives Feedback besonders gut an.
Kommentar:Vor 30 jahren habe ich schon gesagt, ich mache mir keine Sorgen: die Menschen kriegen die Welt schon kaputt ! Wurde immer nur belächelt. Heute wird drüber geredet, ein bisschen dafür getan, aber/und auch gedichtet und dieses bringt es auf den Punkt ;)Super Mark
Kommentar:Du schreibst sehr schön, lieber Mark, und Deine Gedichte sind inhaltlich sehr vielfältig. Umweltschutz ist und bleibt ein wichtiges Thema! Oft leider nur vor Wahlen (mit dann weitgehend leeren Versprechungen seitens der Politik). Die Natur schlägt zurück - das hat sie oft genug bewiesen - in welcher Form auch immer!
Kommentar:Sehr gut geschrieben! Richtig alarmierend!
Jetzt muss es nur noch bei den Menschen ankommen. Sie müssen doch mal langsam merken wie einzigartig und schön dieser Planet ist.
Kommentar:Gute Botschaft, guter Inhalt und gute Sprache! Ein gutes, ethisch wertvolles Gedicht!
Hier noch ein paar Ideen zum Metrum, falls Du noch etwas verändern möchtest:
Strophe eins ist metrisch sehr gut gelungen. Sie hat einen angenehmen, fließend lesbaren Klang.
In Strophe 2, V. 1 würde ich den Artikel vor den Abgasen weglassen, weil es dann rhythmisch besser klingt und weil die Abgase dann noch stärker zur Geltung kommen.
Strophe zwei, V. 3: Sehr gut!
Strophe zwei, V. 4: Dieser Vers könnte klanglich noch an den vorigen angepasst werden, z. B. so: "Stets dem Naturgeist trotzend."
Strophe drei, V. 2: Das "gibt es" würde ich weglassen.
Strophe 4 ist sehr, sehr gut geworden - starke, kurze und prägnante Sprache.
Strophe fünf, Vers 2: Hier würde ich den Vers um eine Silbe verlängern, z. B. durch Verlängerung des Wortes "unsre" in "unsere". Beim vierten Vers in dieser Strophe würde ich das "mehr" rauskürzen.
Strophe sechs, V. zwei: Hier könnte auch gekürzt werden: "vom riesigen Schwarm."
Das Gedicht zeigt, dass sich die Qualität Deiner Texte im Lauf der Zeit verbessert hat. Ich finde, hier sind schon klare Fortschritte in Bezug auf Klang, Metrik und die Verwendung der rhetorischen Figuren zu erkennen.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag!
Viele Grüße
V.
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