Uhrzeigergesinnung
von M. Glass

Die Sekunde ist dem Auge nicht genug,
Und nennt man gelegentlich ein Jahr,
So heißt es Zeitlüge oder gar Betrug,
Wenn es früher oder später geschah.

Was will dies Ding mir Zeit ermessen?
Wozu der ständig Stundenschlag?
Lässt Lust und Last mich doch vergessen,
Dass ich dies Ding stets bei mir trag.

Nicht Uhrzeigersinn allein,
Stiftet sinnvolles Sein.
Und ist es auch nah verwandt,
War Uhrzeit der Urzeit unbekannt.

Man nehme sich Zeit, die es nicht gibt,
Und lebe unbefangen fort und fort,
Bis man nur mehr tut, was auch beliebt,
Und spreche der Zeit ein Widerwort.


© M. Glass


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