Wenn der Tag sich neigt
Und die Amsel schweigt

Wenn der Mond erwacht
Stolz vom Himmel lacht

Wenn die Fähe schnürt
Spur zur Beute führt

Wenn das Igelkind
Wurm und Schnecke find

Wenn der Uhu schreit
Ist die Nacht bereit

Dann kehrt Ruhe ein
Ja, so sollt es sein

Doch auch jetzt fahr'n sie
Autos, schnell wie nie

Fähe steht gebannt
Dort am Straßenrand

Autos fahren geschwind
Tot ist's Igelkind

Stille gibt's nicht mehr
Stetig mehr Verkehr

Und hoch oben thront
Unberührt der Mond


© Sigrid Hartmann


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Kommentare zu "Die Nacht"

Re: Die Nacht

Autor: noé   Datum: 04.02.2014 16:57 Uhr

Kommentar: Und wenn man es laut liest, ist da der Rhythmus von Zügen auf Bahngleisen, wenn sie über die Schwellen fuhren, vor den ICEs - ein unablässiger wiederkehrender Taktschlag - ist das gewollt so inszeniert von Dir? Oder bilde ich mir das ein? Wenn, wäre das ja nochmal genial.
noé

Re: Die Nacht

Autor: agnes29   Datum: 04.02.2014 17:24 Uhr

Kommentar: Liebe Sissy sehr schön geschrieben und ich dachte beim lesen, es ist nie mehr echt dunkel und still, was für die
Menschen und die Tiere nicht gut ist LG Agnes

Re: Die Nacht

Autor: Sabine Müller   Datum: 04.02.2014 22:36 Uhr

Kommentar: Hallo Sissy!
Genial!!!
Wunderschön und traurig zugleich.
Was den Rhytmus angeht, habe ich das gleiche Empfinden wie Noe.
Das hast du wirklich toll geschrieben, ich bin begeistert!

Liebe Grüße,
Sabine

Re: Die Nacht

Autor: Alex Anders   Datum: 04.02.2014 23:53 Uhr

Kommentar: Hallo Sissy,
sehr gelungen und stilsicher getroffen.
Gruß, Alex

Re: Die Nacht

Autor: sissy   Datum: 05.02.2014 8:02 Uhr

Kommentar: Danke euch allen sehr, der Vergleich mit den fahrenden Zügen ist wirklich gut, auch wenn es nicht beabsichtigt war also: leider nicht genial ;-)
Wünsche euch einen schönen Tag
LG Sigrid

Re: Die Nacht

Autor: Juergen Wagner   Datum: 05.02.2014 11:07 Uhr

Kommentar: Still erscheint der Mond am Himmel
Still wird alles heut zur Nacht
Nur noch s e i n Verkehrsgewimmel
Doch auch er beruhigt sich sacht

Immer noch sind wir geborgen
in dem großen Kreis der Welt
Heute lass ich meine Sorgen
Bis der Schlummer mich befällt


Ist alles sehr wahr. Mit Grüßen! Jürgen

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