Die Mutter ist heut Abend nicht zu Haus
Lässt Mann und Tochter daheim zurück
Geht mal mit ihren Mädels aus
Mal wieder verrückt sein für einen kurzen Augenblick

Und während in der Küche der Vater das Abendbrot vorbereitet
Die Tochter sommerlich leicht bekleidet
Mit gelbem Top und schwarzem, kurzen Rock
Bei ihren Facebookspielchen hockt

Die Tochter schon halb zur Frau gereift
Was auch dem Vater nicht entgangen
Ist in einer Phase wo man nach den Sternen greift
Und er verspürt ein verbotenes Verlangen

Mit normaler Kindheit gesegnet
Führt sie ein Leben in dem es bis jetzt wenig regnet

Nach dem Abendbrot wie immer
Verschwindet sie in ihrem Zimmer
Und während sie sich mit chatten und fernsehen die Zeit vertreibt
Es beim Vater nicht bei einem Biere bleibt

Die Uhr schlägt 11 als sie sich zur Ruhe bettet
Oh Vater du armer Narr, du Tor
Hast es lang versteckt, angekettet
Oh Vater du, sag was hast du vor?

Hat dich etwa diese laue Sommernacht
Oder doch das Bier
Ganz und gar um den Verstand gebracht?
Oh Vater sag es mir

Willst ihr nur noch einen Gutenachtkuss geben
Oh Vater bitte lass es dabei bleiben
Oder willst du wirklich in ihr Leben
Dies finsterste Kapitel schreiben?

Sie duftet so herrlich
Und ihre Haut ist noch so zart und weich
Oh Vater kannst du ehrlich
Nicht mehr in ihr sehen, als dies verführerische, junge Fleisch?

Sie ist so sorgenfrei
Und du berührst ihre Haut
Sie denkt sich nichts dabei
Bis sie schlaftrunken in deine Augen schaut

Sie leidet stumm
Ewiglich
Oh Vater sag WARUM?
Siehst du denn ihre Qualen nicht?

Schau in ihre Augen!

Mit jedem deiner Stöße
Reißt du tiefe Wunden in ihr Herz
Du verlierst deine Größe
Hast den Helden denn sie in dir sah ausgemerzt

Kommt am nächsten Morgen auch die Reue
Und du wirst dir deiner Tat bewusst
Verfolgt dich deine Schande auch jeden Tag aufs Neue
Wirst du nie erleiden, was sie erleiden musst

Schau in ihre Augen!

In ihrem Blick so abgestumpft und gebrochen leer
Voll Scham und Ekel die kaum zu benennen
Wirst du bitterlich erkennen
Seit gestern hat sie keinen Vater mehr


© Robin Kosan- Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet, vervielfältigt und verbreitet werden.


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Beschreibung des Autors zu "Schau in ihre Augen!"

Gegen Kindesmißbrauch.




Kommentare zu "Schau in ihre Augen!"

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: noé   Datum: 04.02.2014 12:18 Uhr

Kommentar: Hast Du meinen ´freien Text` "Lisas Antwort" schon gelesen...?
noè

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: agnes29   Datum: 04.02.2014 20:18 Uhr

Kommentar: Ich hielt meinen Atem an, so gut hast du dieses Gedicht geschrieben.Ich würde mir wünschen das die Väter
die sich an ihre Töchter vergreifen wollen gut nachdenken was sie für schreckliches anrichten.
LG Agnes

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: Picolo   Datum: 04.02.2014 22:32 Uhr

Kommentar: Wahnsinn Robin.
Mir gefällt das Gedicht, nicht was er tat.
Gruß Micha

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: [email protected]   Datum: 05.02.2014 6:33 Uhr

Kommentar: Guten Morgen !Dieser Vater weiss gar nicht , was er seiner Tochter angetan hat . Einer Freundin von mir ist das auch passiert - sie war 11 Jahre alt .Mittlerweile ist sie über 50 und leidet immer noch .Sie ist beziehungsunfähig und hat Bulimie.Ich weiss nicht , wieviele Ärzte sie schon aufgesucht hat ....Ich erinnere mich noch an den Tag , als ihr Vater starb - sie fand ihn ertrunken in der Badewanne .Sie sagte zu mir "ich weiss nicht ob ich lachen oder weinen soll - ich bin einfach froh , dass er weg ist".....Wünsch dir einen sorgen freien Tag , Petra

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: Robin Kosan   Datum: 05.02.2014 11:47 Uhr

Kommentar: Vielen Dank für all die teilweise doch nachdenklich machenden Kommentare. Es wäre sehr zu wünschen das es irgendwann einmal niemanden mehr gibt der dies erleiden muss.

Gruß

Robin

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: Watergirl   Datum: 05.02.2014 12:04 Uhr

Kommentar: Nightall Nachrichten.

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: Gaby   Datum: 07.02.2014 12:43 Uhr

Kommentar: Das es so was gibt, ist kaum zu glauben. Aber es ist wahr! Ich verstehe nur nicht, wie Menschen so was tun können. Gut geschrieben!

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: Watergirl   Datum: 07.02.2014 13:02 Uhr

Kommentar: wie Menschen so was tun koennen? Ich habe keine chance dein face zu sehen. Nur du hast mir sehn. Hat Mir alles mitnahmen.

Re: Schau in ihre Augen!

Autor: Ralf Risse   Datum: 08.02.2014 11:51 Uhr

Kommentar: Was für ein Schlag ins Gesicht aller Erzeuger, die nicht zum Vater taugen.Der Alkohol ist dabei immer nur der Anlass, aber nie der Grund.Ein starkes und wichtiges Gedicht !
Lg Ralf

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