Stille legt sich über Wälder,
Bäume kahl und regungslos.
Nebel ziehen über Felder,
stille Sehnsucht - riesengroß.

Die Welt verpackt im grauen Mantel,
kein Lufthauch trägt den leisen Ton.
Die Natur, im steten Wandel,
die Blume stahl sich leis' davon.

Auf dem Friedhof, schwarze Raben,
kauern auf dem kalten Stein.
Ihr Gekrächze will mir sagen:
"Im dichten Nebel bist du mein!"

Ein paar Blumen, schon erfroren,
liegen modernd auf dem Grab.
In der Einsamkeit verloren,
liegt meines Lebens Wanderstab.

Geister tauchen aus dem Dunkel,
schweben über's Stoppelfeld.
Verloschen ist das Sterngefunkel,
grau und leer ist meine Welt.

Grau und trüb - Novemberstunde,
kein Lichtstrahl ist wo zu erspäh'n.
Nicht in der Höh', auch nicht im Grunde,
nur schaurig Fratzen sind zu seh'n!


© August Zinser


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Kommentare zu "Novembernebel"

Re: Novembernebel

Autor: noé   Datum: 20.11.2013 15:19 Uhr

Kommentar: Und da ist er, der Novembernebel. So ganz anders, als ich ihn empfinde. Aber das kommt wohl auch auf die persönliche Verfassung an und ist manchmal sogar von der Tagesform abhängig.
Du malst so schöne Bilder, Gustl, ich brauch' nur in die Runde zu schauen und kann sie alle sehen.
Immer noch Novembergrüße von noe

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