tagsüber den Markt
aufgesucht nach Äpfel und Birnen
aber nur Weintrauben im Angebot
Containerschiffe warten
in Rotterdam und Antwerpen
die Blumen aus Amsterdam
sind frisch
vom Großflugzeug
alles liegt mir zu Füßen
der Eierverkäufer schimpft
über die Bio-Piraten
auch der Metzger regt sich auf
niemand will hier Pferdefleisch
der LKW mit den Oliven
hängt noch in Spanien fest
die Kräuter aus Indien
trocknen vor sich hin
die Tauben erhalten Konkurrenz
von den Raben
Ratten nagen an den Tischen
der Kartoffelhändler schlägt
den Sprittpreis drauf
andere rechnen mit
Kerosin
die Angebote sind verteilt
die Kosten auch
kahle Bäume grüßen schwarz
auf den Feldern suchen Krähen
verzweifelt nach dem Saatgut
der halbe Mond grüßt winterkalt
mitten am Tag hängt noch Nacht
zwischen gekreuzten
Konsensstreifen
alle warten
Kommentar:Hallo Jörn Laue-weltring, es sind doch wir Kunden, die im Winter Erdbeeren kaufen, die den ganzen Irrsinn ins Rollen bringen. Wir schwelgen und leben wie die Maden im Speck, beschweren uns aber gleichzeitig, wie schlecht es uns geht. MfG, Alex
Kommentar:Lieber Alex,
das meine ich ja auch mit dem Text. Er endet daher ja mit der Frage wohin und worauf warten wir?
Wir könnten doch handeln, jetzt, jeder für sich beginnen.
Der Text soll Nachdenlichkeit bewirken, keine vorgezogene Schulderklärung oder Handlungsempfehlung liefern.
Danke für Deinen richtigen Kommentar!
Mit lieben Grüßen
Jörn
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