Mein Blick ist vom Vorübergehn des Lebens
so starr und müd geworden , dass ihn nichts erhellt.
Mir ist , als ob es tausend Lider gäbe
und hinter tausend Lidern keine Welt.

Der weiche Gang eurer geschmeidig starken Schritte ,
die sich verzweifelt um mich drehn ,
ist wie der Tanz verlorener Kraft um meine Mitte ,
in der betäubt mein Wille und die Räder meines Lebens stehn.

Nur manchmal klärt sich der Schleier der Pupille ,
lautlos und klar geht dann ein Bild hinein ,
geht durch der Seele verdammter Stille -
und lächelt in mein Herz herein ...

... doch längst hab ich schon aufgehört zu sein !!!

c. WJB 01/2013


© WolframJohannesBraun


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Beschreibung des Autors zu "Gefangen in Mir"

"Neurologische Neuinterpretation" von Rainer Maria Rilkes "Der Panther" ...
aus meinem Gedichtband "Mehr als fünfzig Gedanken und Gedichte aus der Klinik"

Ich sehe den Panther manchmal in den Augen meiner neurologischen Patienten, denen moderne Medizin ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr weiterhelfen kann...

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Kommentare zu "Gefangen in Mir"

Re: Gefangen in Mir

Autor: cori   Datum: 23.01.2013 15:56 Uhr

Kommentar: Besser kann es nicht geschrieben/beschrieben werden!! Sehr deutlich und bewegend! Ich kenne selbst eine Person, die genau so ist ... Mit solchen Patienten zu arbeiten kostet gewiss viel Kraft. Gruß Cori

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