In vielen, hunderttausend, Jahren
wenn uns keiner mehr vermisst,
werden sich die Aliens fragen,
ob Leben hier noch möglich ist.

„Gab es Leben hier auf Erden
und warum ist es hinfort?
Ob wir noch etwas finden werden
an einem anderen Ort?“

Sie finden wundervolles Leben.
Pflanzen, Tiere, Flüsse, Seen.
Nach sowas sollte jeder streben
ein Anblick, einfach wunderschön.

Auch gab es Reste, von einem Wesen,
einer klugen Kreatur.
Es konnte denken und auch lesen
und hatte viel Kultur.

„Warum sind sie nur verschwunden?
Gab es Krieg, war es die Natur
die ihnen brachte Leid und Wunden?“
Doch davon fehlt erst jede Spur.

Sie fanden Waffen, Chemikalien,
vergraben, ziemlich tief, im Sand.
Dinge, die noch heute strahlen,
in fast jedem Land.

Das alles hat den Mensch vernichtet.
Den Namen “Mensch“ fand man heraus.
Sie haben manches Teil gesichtet,
mit Interesse und mit Graus.

Der Mensch war so gebildet.
Was hat er nur ,mit sich, getan?
Was hat den Geist nur so verwildert?
Die Aliens hatten keinen Plan.

Bis Einer dann das Schweigen bricht:
„Ich weiß warum, seht es euch an.“
Er hält einen Fernseher ins Licht
„Es nennt sich Vormittagsprogramm.“


© Michael Jörchel


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Kommentare zu "Zukunftsmusik"

Re: Zukunftsmusik

Autor: micha221b   Datum: 06.11.2012 21:21 Uhr

Kommentar: Das ist natürlich alles reine Phantasie. Kein Fernseher, der heutzutage hergestellt wird, wird so lange nach Ablauf der Garantiezeit funktionstüchtig sein.

Re: Zukunftsmusik

Autor: sissy   Datum: 07.11.2012 7:51 Uhr

Kommentar: Hallo Micha, du hast ein sehr ernstes Thema wie immer sehr gut umgesetzt. Mich persönlich stört das Ende ein wenig, denn es wird weniger die Verdummung durch das Fernsehn als die Macht- und die Habgier der Menschen sein, die uns vernichtet. LG Sissy

Re: Zukunftsmusik

Autor: sissy   Datum: 07.11.2012 9:05 Uhr

Kommentar: Hallo Chris, vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, aber ich verstehe dieses wirklich tolle Gedicht so, dass es um die Zerstörung der Erde bzw. um die Vernichtung der Menschen geht. Und die wird nicht durch eine, ohne Frage vorhandene, Verdummung durch das Fernsehn ausgelöst. LG Sissy

Re: Zukunftsmusik

Autor: micha221b   Datum: 07.11.2012 10:12 Uhr

Kommentar: Habt vielen Dank für eure Gedanken. Sicherlich gibt es viele Möglichkeiten wie sich der Mensch ausrotten wird.Möglichkeiten für mehrere Texte. Zur Zeit min ich beruflich etwas ausser gefecht gesetzt und habe mal einen Tag vor dem Fernseher verbracht und muss gestehen ich bin tatsächlich auch an diesen pseudo reality Sendungen, mit Laiendarstellern, hängengeblieben und irgendwie dachte ich mir, das hat schon einen gewissen Unterhaltungswert aber wenn die das "richtige" Leben wiederspieglen und als Vorbild für viele Menschen sind dann sehe ich schwarz für einen Teil der menschlichen Bevölkerung, die vor dem Fernseher "ruhiggestellt" wird und so verhindert wird dass sie am grösseren politischen Geschehen Interesse haben wollen. Irgendwie werden sie dann zu TV-Zombies gemacht. Und wenn man, heutzutage, einige kinderzimmer sieht, ein Bett, eine Spielkonsole und ein Fernseher (in dem sicherlich kein Bildungsfernsehen)läuft, sonst nichts... das ist schon, manchmal erschreckend.

Re: Zukunftsmusik

Autor: Pedda   Datum: 07.11.2012 11:18 Uhr

Kommentar: Hallo Micha,
Zuerst ein großes Lob für die sprachliche Umsetzung. Das Versmaß passt, da holpert nichts - wirklich stark. Nun zum Thema: immer wieder interessant - was wird von der Menschheit übrig bleiben? Natürlich - nichts. Wir nehmen uns viel zu wichtig. Aber in einem Punkt haben alle Kommentare recht: durch extensiven Gebrauch von Handy, PC, TV wird die Menschheit immer blöder. Wer liest noch vom Papier, wer hat noch Bücherregale? Man muss sich ja im Hirnkasten auch nichts mehr merken, denn man kann ja alles und überall googeln. Ich sehe wie du schwarz für die Zukunft und danke für die Gnade der frühen Geburt, denn ich bin noch ohne Handy und PC aufgewachsen, und den ersten Fernseher kauften meine Eltern, da war ich zum Glück schon 11. Gruß Pedda

Re: Zukunftsmusik

Autor: micha221b   Datum: 07.11.2012 11:33 Uhr

Kommentar: Wir kommunizieren mit SMS-Abkürzungen und was Google nicht findet, das gibt es auch nicht. Bücherregale sind ein Statussymbol unserer Generation ich habe einen ganzen Raum davon. Bücher kann man auch bei Stromausfall verwenden. Ich habe auch festgestellt, dass es vielen heutzutage schwer fällt, einen dickeren Wälzer durchzulesen. Es ist eine Generation von Zappern, googlern und von Link zu Link springern. Konzentration auf eine Sache ist nicht mehr so ausgeprägt. Heutzutage sagt man dazu wohl Hyperaktiv oftmals hervorgerufen durch ständiges im Haus herumsitzen und mangelndem Auslauf. Früher haben wir aber wirklich mehr draussen gespielt, sozusagen ein "reales reality Game" das die Kreativität und die Kommunikation aber auch die Fein- und Grobmotorik gefördert hat. Liebe Grüsse micha

Re: Zukunftsmusik

Autor: sissy   Datum: 08.11.2012 9:23 Uhr

Kommentar: Hallo Micha, hallo Pedda, hier noch ein paar Gedanken zum Thema:
Hallo Chris:" Du hast nicht gedacht!", diesen Vorwurf hast du mir zu unrecht gemacht! Kommentare erlauben, dass die Meinung abweicht, sonst hätt` ja ein Klick bei >gefällt mir< gereicht. Du sprichst von der Bildung der breiten Masse, meinst du damit die Arbeiterklasse, die hatte zum Leben nur Brot ohne Butter, die im Krieg wurd` verheizt als Kanonenfutter, die im Wirtschaftswunder nur daran dachte, wie man´s zu Wohlstand am besten brachte?
Heut` kommt man zum Denken, zur Ruhe nicht mehr, dazu >berieselt< man uns zu sehr, doch, soviel Wissen wie heut` hatten Menschen noch nie, aber die an der Spitze manipulieren sie. Nur das was sie wollen, das dürfen wir hören, damit ihre Taten wir ja nicht stören!
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag, lG Sigrid

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