Ein Herz bricht wenn man ihm seine Träume nimmt.

So viele Träume, so viele Gedanken, so viel von der Liebe gefärbtes Blut, das durch das Herz geflossen ist.

Wer kann ermessen, wie ein Herz auf den Entzug, auf das Vorenthalten der Träume und Gedanken reagiert?

Es wird brechen wenn man es damit alleine lässt.
Das Blut wird nicht mehr warm von Liebe sondern kalt vor Sehnsucht und Einsamkeit durch das Herz fließen.

Die Herzklappen werden mit diesem kalten Blut nicht richtig dicht schließen können.

Es beginnt die Blutgerinnung im Herzen.
Erst kleine Klümpchen, dann größer werdende.
Sie jagen zur Lunge um dort Arterien zu verschließen.
Mehr und mehr, wie ein Trommelfeuer aus dem Herzen.

Der Verlorene wird kurzatmig, ringt nach Luft, hat Todesängste.
Seine Gedanken, allein mit dieser Situation ohne die Wärme der Liebe, wirkt das wie ein tosendes Gewitter auf das Herz.
Herzmuskelstücke werden unruhig, entladen Reize, bringen das Herz zum stolpern.

Die Kammern fangen an zu flattern, dann zu flimmern und bringen kein Blut mehr in den Kreislauf, den Kreislauf des Lebens. Seines Lebens.

Schwarz vor Augen, ein kleines Licht am Ende des Tunnelblickes. Sein Gehirn spult alles ab. Erster Tag der großen Liebe, zweiter, dritter, dann die lange gefühlte Unendlichkeit.
Keine Wärme entsteht mehr bei diesen Gedanken weil das Blut nicht mehr die Verbindung zwischen Hirn und Herz schafft.
10, 15 Sekunden und er schließt die Augen. Es wird richtig kalt. Der Körper hat Kontakt zum kalten, nassen Februarboden.

Irgendwer presst mit aller Gewalt seine Brust. Immer und immer wieder. Warum? Man soll es lassen.
Ein Herz bricht wenn man ihm seine Träume nimmt.


© Uwillkürlich


1 Lesern gefällt dieser Text.


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Ein Herz bricht wenn man ihm seine Träume nimmt"

Re: Ein Herz bricht wenn man ihm seine Träume nimmt

Autor: Selena   Datum: 20.02.2017 16:08 Uhr

Kommentar: Ja, so ist es wohl.
Deswegen sollte man seine Gefühle für andere,
stets auf ein Minimum beschränken. Das vermeidet viel Leid und die Schmerzen die unerträglich anschwellen können, bzw. finde ich es angenehmer in Kälte zu leben, allein, ohne Gefühle.

Ohne Träume könnte kein Mensch leben, außer er hat keine. Für einen Träumer wäre es wohl absolut grauenhaft, ohne jede Illusion in die Realität zu sehen, die ungeschmückte Wahrheit über sich selbst und sein Schicksal zu sehen. Es wäre wohl sehr ernüchternd und sehr niederschmetternd,
in den Spiegel zu sehen, und sich so zu sehen wie man wirklich ist. Mit allen Fehlern, Peinlichkeiten, Erinnerungen, Gedanken, Narben und Wunden;
mit allen Speckrollen, Muttermalen und Pickeln. Niemand will sich so ungeschützt betrachten, ohne jede Maske, und doch werden wir manchmal dazu gezwungen.

Selena

Kommentar schreiben zu "Ein Herz bricht wenn man ihm seine Träume nimmt"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.