Verklungene Sommermelodie

Sommermorgen, der sanft beginnt,
Sonnenstrahlen über Hügel.
Leichter Morgenwind, er weht,
leise wie mit Engelsflügel.

Ich schließ die Augen; träume leise,
Gedanken schweifen weit zurück.
Ich hör vergang'ne Sommerweise
von einem kurzen, schönen Glück.

Dort auf dem Berg, die Blumenwiese,
in der wir lagen, Hand in Hand.
Der Blumenduft, der wundersüße,
romantisch uns're Herzen band.

Aus Blüten band ich dir den Kranz,
stecke die Blüten in dein Haar.
Wie schön war deiner Augen Glanz,
das Glück so groß, wie es nie noch war.

Aus den Wolken, die da zogen,
webt' ich dir ein Hochzeitskleid.
Wir beide sind so hoch geflogen,
hinein ins Glück, unendlich weit!

Die Grillen zirpten für uns beide,
ein süßes, kleines Lied der Liebe.
Der Wind so sacht, wie feine Seide,
wehte zu uns die Blütentriebe.

Die Glockenblumen läuten leise,
heut, in dieser Zaubernacht
und auf ihre sanfte Weise,
haben leise sie gelacht.

Der Nachtigall betörend' Singen,
nur für uns, für uns allein.
leise wird es bald verklingen,
und nur Erinnerung noch sein!

Ich nahm das Mondlicht in die Hände,
legt' es auf deinen Busen nieder.
Mein Herz für immer ich verpfände,
die Elfen sangen Liebeslieder.

Auf unsern Leibern Morgentau,
den ich mit meinen Lippen trinke.
Langsam wird der Himmel blau,
in endlos' Träume ich versinke.

Doch der Sommer ging zu Ende,
und ich sah dich nimmermehr.
Ich spürte nie mehr deine Hände,
die Blumenwiese ist so leer!

Ich gehe nun zum Herbst des Lebens,
Blätter fallen leis' hernieder.
Ich wartete auf dich vergebens,
verklungen sind die Sommerlieder!

© August Zinser

© August Zinser

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