Hätte ich drei Wünsche frei...

Ach, gäb' es sie doch, die Zauberwesen,
dort in den dichten Waldesrainen.
In alten Büchern war's zu lesen,
ach, würd' doch eines mir erscheinen!

Nur eine, von der Feen, den lieben,
mir einmal gegenüber stehen.
Von der die alten Meister schrieben,
sie könnten in die Zukunft sehen.

Sie könnten Wünsche auch erfüllen,
wenn sie reinen Herzens sind.
Und die starke Sehnsucht stillen,
wenn die Liebe zart beginnt.

"Ach, liebe Fee," so würd' ich sagen,
"siehst du diese Wolke hier?
Sie soll mich in die Ferne tragen,
hin zur Liebsten, ich will zu ihr!

Möcht' so gerne mit ihr gehen,
durch das Leben, Hand in Hand.
Möcht' ihr in die Augen sehen,
gebunden durch der Liebe Band!

Sieh, liebe Fee, den Stern aus Golde,
der hell am dunklen Himmel lacht.
Daraus hätte ich für meine Holde,
ein gülden Ringlein gern gemacht!

Sie würde ihn am Finger tragen,
an ihrer zarten, weißen Hand.
An guten und an schlechten Tagen,
sei er der Liebe Unterpfand.

Lass mich den Regenbogen finden,
wie schöner er noch niemals war.
Als buntes Band würd' ich ihn winden,
in meiner Liebsten goldnes Haar!"

So träumte ich in langen Stunden,
so träumte ich im Mondenschein.
Hab' keine Fee niemals gefunden,
geh durch die Nacht, so ganz allein!

© suedwind

© August Zinser

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