Warum nur gibt das Leid
ein jedem sein Geleit ?
Ein jeden Tag und jede Nacht
ist es bereit mit dunkler Macht,
damit ein Schatten böse lacht,
sobald an’s Glück nur wird gedacht.
                    ◇◆◇
Doch diese dunkle Macht
ist Ursprung unsrer Kraft.
Denn einen Schatten gibt es nicht,
ohne ein noch so kleines Licht.
Und diese Hoffnung auf das Licht,
die Macht der Nacht dann endlich bricht.
                    ◇◆◇
Doch wo soll man dies Licht nur suchen,
um dann zu leben ohne Fluchen ?
Ein jeder sucht sein leuchtend Tor;
und steht er, glaubt er, dann davor,
schon fällt er tiefer als zuvor;
und höhnisch lacht der Schattenchor.
                    ◇◆◇
Mancher sucht das wahre Leben
in dem Saft der süßen Reben.
Derart will er dann ertragen,
seine Last an allen Tagen.
Doch statt Antwort auf sein Fragen,
bringt der Geist dem Geiste Schaden.
                    ◇◆◇
Andere glauben dem Gemunkel,
es gäbe kein ewiges Dunkel.
Doch auch eine Religion
ist nur eine Illusion,
denn nach all diesem Hohn und Fron
erhält man weder Dank noch Lohn.
                    ◇◆◇
Auch soll sein der schwarze Mohn
der Weg zum goldenen Thron.
Glaubt man zunächst auch an die Wende,
bleibt dies am Schluß doch nur Legende,
denn bald ein Raum hat hundert Wände,
worauf dann folgt ein schlimmes Ende.
                    ◇◆◇
Es scheint, dass man mit sehr viel Geld
sich kann erschaffen seine Welt.
Doch bleibt in jedem Land
das Geld nur schnöder Tand,
das rinnt wie feiner Sand
durch eine Knochenhand.
                    ◇◆◇
Allein mit einem liebenden Herzen
vertreibt man das Leid und all die Schmerzen.
So bleibt, trotz aller Widrigkeit,
dann doch zurück die Einsamkeit,
verdrängt durch eine Zweisamkeit,
aus der erwächst Gemeinsamkeit.


© Halalami


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