dein helles rundes angesicht
spiegelt wieder narbenlicht
krater furchen schluchten schlängeln sich
auf deiner feisten weissen haut
zieren deine schönen blassen wangen
kann von deiner aussicht nicht die sterne fangen

denn verschlingst sie gierig mit dem licht
zeigst mir nur die erde und die sonne
ein blick auf sie
mein geist er bricht

so mach ich auf dem mond ein feuer
damit die augen fröhlich sind
auf dem mond ein kleines feuer
angekettet ich doch bin

schild der erde
treuer freund
wenn kometen dich erschrecken
dir auf dein antlitz narben strecken
möcht ich gerne bei dir sein
mit dir wärme und das feuer teilen

denn hier oben ist es bitterkalt
einsam sitzend ohne laut
kriecht frost wie furcht auf meine haut

werde sie wohl nie mehr kriegen
treiben schauer auf mich zu
legt sich wie schatten auf mich drauf
komm ich doch niemals zur ruh

so mach ich auf dem mond ein feuer
mein blut zu wärmen an der glut
auf dem mond ein ungeheur
allmacht ist nur lug und trug

auf dir ist leichtigkeit beschieden
die welt so fern und gleichsam nah
soll man doch seine nächsten lieben
da wo einst die heimat war

nichts was mich noch kümmert
ewigkeit noch vor mir liegt
hoffe auf die jüngsten leiden
das die zeit mich doch besiegt

so mach ich auf dem mond ein feuer
weil ich ganz alleine bin
auf dem mond heilendes feuer
bis ich mit mir im reinen bin


© Honigtraum


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