Wer hat Lust auf Pflaumenkuchen?
Frisch und saftig - zum Versuchen.
Hingen grad noch dicht im Baume,
Ast um Ast und Pflaum' um Pflaume.
Schon schwimmen sie in ihrem Safte.
Wer wohl das größte Stückchen schaffte?
Beim Beißen, Schmecken, dann Genießen
läßt Lust mir die Erinn'rung sprießen.
An junge Jahre, die ungetrübten,
als ich im Hause der Geliebten
weilte und in familiärer Schar
harrte, daß allein ich mit ihr war.
So ging es dann auf Mitternacht,
bis beide wir, nun unbewacht,
auch ohne Decke und fürbaß
zum Garten schlichen, wo das Gras
so weich uns lud zum Liegen ein,
zur Sommernacht bei Mondenschein.
Und - da ich ehrlich bin im Traum:
Nein, es war kein Pflaumenbaum!
Unterm Kirschbaum ward uns warm.
Die schönste Kirsche ja im Arm,
an der ich je geknabbert habe,
an ihrem süßen Fleisch mich labe.
Dazu die Hüllen schnell entfernt,
bei Häkchen und Ösen manches gelernt.
Bis endlich am reinsten weichen Wesen
all unsre Sehnsucht konnte genesen.
Mach bald die Entdeckung meines Lebens:
Den Kirschkern suchte ich nämlich vergebens,
doch fand unter diesem Kirschenbäumchen
oh Wunder - ein zuckersüßes Pfläumchen!
Wie hab ich mich süchtig hineingewühlt,
süßen Wuschel hindurch, das Weiche erfühlt,
Statt Kirschkern fand ich des Pfläumchens Stein:
süß, spitz und fest - ja, das muß es sein!
Dieses Etwas, unbekannt und gar so Zarte,
das zitternd der Zunge Ertasten harrte.
Ach - und wie zärtlich sie's kosend umfühlt.
Wie Liebste erbebte, wenn derber sie spielt!
Heißer sich saugen schmatzende Lippen,
um süßesten Nektar der Blüte zu nippen.
Noch spüre ich Scheu und steigt meine Gier,
da gibt endlich sie auf und öffnet sich mir!
Läßt fluten sich vom reinsten Plaisier
wie einstens Europa vom rasenden Stier.
Ihre Hände pressen mir Kopf und Haar:
Sie braucht mich und will mich - so wunderbar!
Mir drückt wonnigstes Fleisch auf Schulter und Arm,
halt in Händen die Brüstchen, so weich und so warm.
So darf ich des Lebens Schönstes erleben:
Mach die Liebste in' siebenten Himmel entschweben.
Berauscht, nackig, mit Bauch und Beinen im Gras,
spür Erde und Leben, die Liebste - welch Spaß!
So wie Adam einst in paradiesisch Vergnügen
mit Apfel - will mir süßes Pfläumchen genügen!
Dafür braucht es kein Gut und Geld nicht der Welt,
nur einen Kirschbaum vielleicht als Himmelszelt.
Wo das Wunder des Lebens in der Frucht ich gefunden,
mit der alle Liebe und Leid kann gesunden.
Und ich merk, wie ich schmatze, das Pfläumchen zart drücke,
schwelg' dabei im heut'gen und einstigen Glücke.
So hatten wir zwei doch stets alles zur Hand.
Darum unser Bund auch so festen Bestand!
Ich schlendere über den Markt irgendwo in Italien, ein Ort südlich der Mündung des Po. Es ist so schön, die Mittelmeersonne scheint mir ins Gesicht. Ich ziehe mir die Sonnenbrille aus den Haaren [ ... ]
Ich möcht gern dein Herrchen sein!
Dann bist du nicht so ganz allein.
Und wenn ich sage: „Los, wasch das ab!“
Dann weißt Du, dass ich nur Gutes für Dich hab!
Nebel reimt sich nicht auf Leben,
obwohl wir stets im Nebel steh’n.
Wir denken, fühlen meist daneben,
da wir die Fakten wohl nicht seh’n,
doch das glauben wir ja nicht –
das [ ... ]