Das schwarze Wasser strömt langsam und lautlos durch die Nacht,
hier und da leuchten ein paar weiße Kronen auf kleinen Wellen,
doch langsam nimmt es Fahrt auf, wird bewegter, lauter, wilder,
bis es schließlich tosend und weiß schäumend als Katarakt endet.

Genauso undurchdringbar wie die Schwärze ist auch die Stille,
doch dann ein erster Laut, zögernd, klagend, noch weit entfernt,
nun mehren sich die Geräusche, Rhythmen entstehen, ihr Takt wird schneller
und am Ende herrscht nur noch eine ohrenbetäubende Kakophonie.

Kein Mensch, kein Lebewesen, nichts, was die Monotonie unterbricht,
dann huschen die ersten Gestalten durch das Grau des anbrechenden Morgens,
vermehren sich, tanzen, wiegen ihre Körper, fangen an zu rennen, zu fliegen,
um schließlich in einer beängstigenden Massenhysterie zu kulminieren.

Deine Hand ganz sanft auf meiner Haut, dann deine Lippen, die an meinen
kümmerlichen Brustwarzen nagen, dein Mund, der sanft mein Glied umschließt,
der immer schneller und heftiger saugt, als wolle er meine Seele verschlingen,
dann explodiere ich in deinem Munde, ohne die Stellung noch wechseln zu können.

Fluss – Musik – Tanz – Sex

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Kommentare zu "Fluss – Musik – Tanz – Sex"

Re: Fluss – Musik – Tanz – Sex

Autor: ThomasNill   Datum: 30.07.2020 20:18 Uhr

Kommentar: Finde ich gut und das gefällt mir, die
"beängstigenden Massenhysterie" hat mich etwas aus den Takt gebracht beim mittanzen. Die ersten beiden Strophen sind toll!

Die erste Strophe gefällt mir ausnahmslos, bei der zweiten stört mich nur die Kakophonie.

Die dritte Strophe passt nicht ganz zu den vorhergehenden, zuvor gibt es ohrenbetäubenden Lärm, dann aber:
kein Mensch, kein Lebewesen ... Monotonie
das bricht der immer schneller werdende Strom der Strophen
zusammen.

Die vierte Strophe geht mir etwas zu schnell, sie passt mir vom Inhalt nicht zu den anderen vorherigen Drei.

Vom Titel her, ist das eine Collage, ich habe es als fortlaufende Geschichte gelesen ;-) Dass passt nicht natürlich nicht zusammen.
Die Strophen sind unabhängig voneinander. Es ist gut!

Re: Fluss – Musik – Tanz – Sex

Autor: yupag   Datum: 30.07.2020 22:00 Uhr

Kommentar: Die Kakophonie stimmt vielleicht nicht ganz, es sind ja keine Misstöne, nur eine gewaltige Lautstärke. Die vierte Strophe ist das Ziel der Geschichte, die drei davor zwar nicht unbedingt der Weg, aber die vorbereitende Stimmung.

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