Ich stehe in der Gasse und schau zu dir hinauf.
Die Loggia, so verlassen, dein Fenster steht nicht auf.
Oh Liebste mein, oh Liebste mein, es rührt in meiner Brust.
Ich hätt, so beim alleine sein, dich gern bei mir gewusst.
Zärtlich klopft ein Kieselstein dem Fenster mein Begehr.
Es mag wohl der von gestern sein und jener Nacht vorher.
Der Kerzen flimmernd, sanfter Schein, sagt meinem wachend Aug,
auch du scheinst lang noch wach zu sein, doch hörst nicht Kiesels Laut.
Ach winkest du, du Schöne mein, noch einen Kuss hinaus,
dann schwebte ich zufrieden Heim und spinn mir Träume aus.
Ein letztes mal erweicht es mich, den Kieselstein zu schmeißen.
Ein Schatten droben nähert sich, das Fenster aufzureißen.
Erlösend ruft mein sehnend Herz, im Mondlicht dir zu schwören,
,, die Seele mein, bei Lieb und Schmerz, wird immer dir gehören!“
Doch hart und laut ertönt herab, die Stimme eines Herren.
,,Ich rate dir, du trunken Knab, dich fort von hier zu scheren!“
Dann öffnet eiligst Nachbars Hauses quietschend, kleines Tor.
Ein weißer Umhang tritt heraus und ruft mir leis ins Ohr.
,,Julian, der Vater mein darf dich bei mir nicht finden.
So schleich dich in mein Kämmerlein, musst rasch von hier verschwinden.“
Beim Lobgesang der Vogelschar, in nächster Morgenstund,
küsse ich ein letztes mal den heiß begehrten Mund.
Dann schleiche ich zum Tor hinaus und werf noch einen Stein.
Ich grinse triumphiert hinauf und schwebe träumend Heim
Kommentar:Hi Jens, Dein Gedicht ist wie immer Spitzenklasse auch weil es sich in der Mitte nochmals reimt. Da muß man lange für "stricken" schätze ich um das so hinzubiegen. Ich glaube das können nur wenige. Trau ich mir erst gar nicht zu!
Kommentar:Hallöchen und, schön, dass es euch gefällt. Im Urlaub, bei der Sicht der wundervollen Balkone, musste ich mir sogleich Notizen machen und kam von diesen Gedanken nicht mehr los ;-))
Kommentar:Jens, das hast Du sehr gut gemacht! Gratulation mit Blumenstrauß! Wie Alf schon schrieb das ist mindestens Shakespeare wenn nicht sogar Shakesbier ;-)))) Spass!
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]