Du bist bei mir

Alte Weiber spinnen den scheidenden Sommer an mein Fenster.
Die wiegende Birke schüttelt zartgelbe Tupfer auf die träumende Terrasse,
von der schwindenden Sonne zu Blattgold geschmiedet.
Die emsigen Schwalben schneiden jagend Abschiedsarabesken
in den milchigen Frühherbsthimmel.
Über die langen Schatten seufzt der Wind wehmütige Abschiedsworte.
Ich aber singe, und meine Seele jauchzt wie ehedem.
Rotgelb liegt in meiner Hand der schimmernde Apfel,
den meine Lippen saugend zart umspannen,
bis edler Saft mich eintaucht in die Unvergänglichkeit.
Du bist bei mir.


© Wagrier


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