Tram Bahn

Ich fahr ziellos durch meine Stadt,
Das Geräusch der Tram Bahn,
Ich hab es so satt,
Weil du genau hier neben mir gesessen,
Mich angesehen hast
Mit deinen schwarzen Augen
Und ich wie besessen war.
Neben dir hab ich vergessen zu atmen
Und das Geräusch der Tram Bahn
Klang wie Musik.

Damals.

Oh, Babe, was du für mich warst
Hab ich erst jetzt begriffen
Und meine Finger am Fenster der Bahn -
Draußen im Regen ersäuft
Im Neonlicht der Spielhalle
Der Kuss, den du mir dort
Zum Abschied gegeben hast.

Damals.

Und in der Bahn seh ich kurz
Dein Gesicht,
Mein Herz setzt aus -
Du bist es nicht,
Nur ein Typ mit 1,80,
Der seine Haare so trägt wie du.
Und im Raum zwischen Vorher und Jetzt
War dein Lachen -
Ein schlechtes Echo und im Hintergrund
Das Geräusch der Tram Bahn.
Und die Bahn bleibt stehen wie die Zeit,
Seit du mich gehen hast lassen.
So verfickt scheiße, ich hab nicht kapiert,
Dass du dir nur genommen hast
Und ich dir nur gegeben hab -
Und vor deinem Bücherregal
Haben wir gefickt und gelacht
Und sind uns dabei so nah gewesen,
Dass ich gedacht habe, das wars jetzt.
Jetzt beginnt der Rest meines Lebens. Und deines.

Damals.

Und jetzt versteh ich nicht,
Warum mein Herz bei dir geblieben ist
Und mein Kopf bei dem letzten Kuss,
Den du mir an der Haltestelle im Schneegestöber
Auf die kalten Lippen gedrückt hast.
Wie eine Endlosschleife auf Spotify.
Immer und immer wieder.
Und meine Stadt fühlt sich nicht mehr wie meine an
Und in der Tram Bahn,
Die ich so verfickt satt hab,
Schließ ich die Augen.

Und fuck, fühlten sich deine Lippen gut an.

Damals.

© Bücherdiebin

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5 Lesern gefällt dieser Text.

Sonja Soller
Angélique Duvier
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Golik

Beschreibung des Autors zu "Tram Bahn"

Mal etwas anderes, verfasst zum Vortragen auf einem Poetry Slam.

Ich bin selten hier, daher lass ich jedem, der das liest, liebste Grüße da,
vor allem denen, die immer schon da waren und da sind. Ihr macht diese Plattform so besonders! Bleibt weiterhin da.

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Kommentare zu "Tram Bahn"

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