In unserem verliebten Bauch
ein flatternder Schmetterling
neulich
an seinem seidenen Bindfaden hing.
Unser beider Liebesleben
war wohl gerade verquer,
da fiel es dem bunten Falter
nicht besonders schwer,
sich in uns irgendwie verknotet zu verhängen,
statt sich flitternd zu unserer Liebe zu bekennen.
Wir haben ihn vom Bindestrick abgeschnitten
und uns verschrocken lange heftig gestritten.
Der Schmetterling hat reanimiert überlebt,
auch wenn er jetzt seltener seine Flügel hebt.
Wir genießen gemeinsam genüsslich unser Abendbrot.
Schmetterling und Liebe leiden keinerlei Not.
Die ersten Anfänge der Zeilen sind mir spontan eingefallen bei einem Einkauf in einem Discounterladen, als ich eine eher kitschige Wanduhr mit Schmetterlingsmotiven als Stundenzeiger gesehen habe.
Ich habe die erste Textidee dann noch im Laden aufgeschrieben.
Bis zur Endfassung des Gedichtes hat es dann mehr als 4 Monate gedauert.
Zur Klarstellung: Es gibt keine aktuellen oder autobiografischen Hintergründe.
Kommentar:Hi Wolfgang,
Das kann ich nach 20 Jahren Ehe gut nachempfinden. Der Schmetterling hebt dann seltener die Flügel, aber die Liebe, wenn auch anders als am Anfang, bleibt doch, sonst wäre es auch nicht so lange gegangen. Man muss dieses filigrane Tier halt jeden Tag "reanimieren" wie du so treffend sagst. Wie immer schöne Zeilen von dir. Auf bald - in knapp 3 Wochen wieder. Gruß Pedda
Kommentar:Lieber Wolfgang, man muss es glücklicherweise nicht selbst so erlebt haben um ein schönes Gedicht daraus zu machen! Du hast es wirklich ganz wunderbar geschrieben, es hat sich gelohnt 4 Monate darauf zu warten.
Liebe Grüße, Angélique
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