Sie hatte sich für das Foto wirklich fein gemacht,
hatte ihr grünes, glänzendes Sonntagskleid angezogen,
die Haare sorgfältig gekämmt, dezent Lippenstift aufgetragen,
ein Kettchen mit einem kleinen Schmetterling hing um den Hals.
Ein kleines Detail zeigt aber, dass sie kein Supermodell ist,
obwohl sie schöner ist, als diese mageren Kunstgestalten,
und das nicht nur, weil ich sie persönlich kenne und liebe.
Das Detail? Ein Träger ihres Büstenhalters ist ein wenig verdreht.
Warum schreibe ich das Gedicht? Weil ich ihr sagen will,
wie sehr sie mir gefällt, wie gerne ich ihre Bilder anschaue,
wie schön die wenigen Tage unseres Zusammenseins waren
und wie sehr ich sie vermisse, meine Geliebte in der Ferne.
Zugleich soll sie wissen, dass auch in diesen verdammten Zeiten,
in denen die Welt in Unordnung geraten ist, Hoffnungen schwinden,
Träume platzen, Unsicherheit vorherrscht, die Zukunft ungewisser ist,
wir uns immer noch lieben und zusammen sind und sei es nur in Gedanken.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]