Faszination entspringt
wie Nektar
im Verlangen
der Blütenküsse Vergänglichkeit.
Liebgunst angetan von rauen Blicken auf der Wiese Melancholie weicher locken Pheromone.
Unter der Schattenwacht alter Bäume die Zeit verstreichend,
sieh die Entliebten flüchten vor dem Sommer und
Zieh mich bei der Hand tiefer in die altehrwürdige Stille.
Dein Geruch voll Schätze herber Kräuter,
klarer obstbrände und verschworener Liebe,
zweisam auf kühlen Treppenstufen die Moderluft atmen.
Sieh Ranken sich um ihre Toten Gefährten schlingen, blütrnblatt-Tropfen bittersüß gährender Früchte.
Von Lichtsein in den Ruinen keine Spur,
verschluckt von schlaftrunkenen Nachtschwärmern verschreckt ins Blinde Dunkel,
sowie dem Echo das Aug entgleist, äußerlich begraben, innerlich synapsenfaltig getriebene Fühler.
Jugendlicher Leib, in seinen fesseln unbefangen, wo ein dünnes Tuch nur hinfällig Brust und Scham bedeckt, Beine, Hände und Hals befleckt, Wunde Lippen im Sturm geküsst,
verblichen unter rotem Laub,
Gläsern im Raureif, verfallend, des Mondscheins spöttische Konkurrenz.


© Sioara Tanou, Anatomie der Träume


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Kommentare zu "Anima"

Re: Anima

Autor: stranger-in-your-dreams   Datum: 08.11.2018 19:49 Uhr

Kommentar: Hallo mein lieber Waldeck,

Es bedeutet mir sehr viel, dass es dir gefällt. :)
Denn ohne dass ich dir schlaflose Nächte bereiten zu wollen, hab ich in dem Traum, der diesem Gedicht vorausging, sehr päesent an dich gedacht.

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