der Winter zeigt
dass er noch existiert
der Klimawandel scheint
für ein paar Tage surreal
jede Pfütze und auch der Atem
vor der Nase
er gefriert
leuchtende Sonne auf den Bergen
und Nebelsuppe
in jedem Tal
die oftmal schon halbtoten Bäume
strecken in kunstvoll fraktaler Geometrie
ihre laublosen Äste
reifüberzogen und bizarr
ins Nebelmeer
für Romantiker und Kinder
erfüllen sich Winterträume
die Winternatur transzendiert
einfallslose Phantasie
jetzt einfach loslassen
und endlos fliegen
erst im milden Frühjahr
dann Wiederkehr
für Wohnungslose in Fußgängerzonen
ist jede Nacht nun Überlebenstest
sie schützen ihre Existenz
mit Isomatten und Decken
und wünschen sehr authentisch und stolz
dass man sie einfach leben
und in Ruhe läßt
das Gas aus Auspuffrohren und Kaminen
kondensiert ohne Zeitverzug
zur nach Deutung rufenden Nebelfigur
Schneekristalle und tauendes Eis auf Bürgersteigen
werden in Auge und Hirn
bei dem, der intensiv beobachtet
zu wahren Wundern der Natur
ganz ohne weise zu sein
spürt jeder von ganz allein
gibt man sich seinen Sinnen hin
erlebt man tiefen Sinn
Kommentar:Lieber ulli, du hast den Winter und alles Drumherum sehr schön beschrieben. Wir reden gern vom Frühling, weil wir so ungeduldig sind, dein Gedicht hat zwei Seiten die mir gefallen haben.
Es grüßt dich Agnes!
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Sie merken es nicht, wenn die Welt untergeht –
Sie fahren momentan Porsche und Ferrari.
Sie sind in ihren Irrtümern ganz aufgebläht…
Ihre Trommeln nennen sie frech [ ... ]