Auf hellem Strande kniete Mittagshitze,
Der Wind schwieg stille, und das Meer sang leise
den Brandungsrhythmus, diese salzige Weise.
Da sah ich dich, unweit, in lässigem Sitze.

Du ließest Sand durch deine Finger laufen
und gabst dich hin dem Dufte, der sehr groß
und bitter von der See kam. Namenlos
warst du für mich. Seewind wollt ich dich taufen.

Du sprangst ins Wasser. Schnelle Wiederkehr.
Dein Nacken glänzte unter Nässe weiß.
Da wurde mein Geschlecht mir hart und heiß
und ich ging fort und schwamm hinaus ins Meer.

Als schnelle Stöße dann zurück mich führten,
da warst du fort, Seewind und Namenlos,
und mir blieb diese kleine Tröstung bloß,
daß dich und mich die gleichen Wellen rührten.


© Peter Heinrichs


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