Verzeihung, aber ich habe noch nie einen Engel geküsst…

Vergessen, verschwommen, segel ich mit meinen Sorgen,
Lache Tränen und Trinke den Frust schon am frühen Morgen.
Wenn die Welt jetzt, doch bald hinter dem Horizont aufgeht,
Wenn der Schatten zu meinem Spiegelbild senkrecht steht.

Dann war die Nacht nicht wie die an Ostern, ein Feuersturm,
Durchschweifen meine Gedanken die Leere, ein gieriger Wurm.
Sehe Farben steigen um dann in den Klängen zu versinken.
Warmes betäuben, meine Seele wird an der Erinnerung ertrinken.

So groß ist der Durst, Unendlichkeit zu schmecken,
Aus dem Lichternebel, kommst du um mich zu retten.
Verwandelst die Asche meiner Welt,
zu einem goldenen, zu unserem Himmelszelt.

Liegst du in meinen Armen, pulsiert dein Atem,
belebt meine Träume, der Schatten ist vergraben.
Wo du bist ist der Himmel, wo du bist will ich sterben,
Denn auch auf der Erde sind deine Augen Sterne, kleine Scherben.

Du erklärst mir wie Fallen ist, dieser Tropfen in deiner Hand,
bei dir ist man frei von verstand,
Wenn die Ketten von meinem Herz abreißen,
bist du da mich zu halten, lenkst mich auf deinen Gleisen.

Stehe ich dann, suchend, in einem Herbstwind,
Wenn ich nicht mehr kann, wenn schwarzes Blut aus meiner Seele rinnt.

Ein Kind welches doch nur greift,
nach den goldenen roten Blättern,
wenn es nicht will das Worte die Träume zerschmettern.
Wenn deine Pracht, ein warmer Herbstregen, durch meine Wunden streift.

Irgendwann bin ich soweit,
stehe ich, renne ich, bin bald bereit.
Dir zu sagen, dass du der Grund bist das ich Gedichte schreibe,
dass du der Grund bist, warum ich lebe, lache und weine.

Verzeihung, aber ich habe noch nie einen Engel geküsst…


© Sebastian Musil


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Beschreibung des Autors zu "An eine nahe Fremde.."

ja klar nicht alle Verse passen in dem Gedicht... aber wann ist auch schon was perfekt in dieser Welt... Schon gar nicht in der Liebe, außer man kennt diesen Engel...

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Kommentare zu "An eine nahe Fremde.."

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