Ich reiße an mir, will mich teilen, denn innerlich schon längst in zwei. Das Schreien, Plagen und Schlagen lässt das Blut still stehen.

Es sind die Fragen, die mich hindern zu gehen. Trennen mich von meinem Verstand. Ist es richtig? Oder ist es Falsch?

Mein Verstand steht mit großer, kalter Fassade vor mir und meint ich darf hier nicht weiter gehn. Doch ich, ich hör nicht drauf.

Viel lieber bewerfe ich die kalte Mauer mit all dem ich fühle. Mit steinernen Tränen, heißem Blut, ächzenden Schreien und duftenden Blumen.

Aber halt. Ich bin es nicht, die fühlt. Ich spür die Eisernheit der grauen Mauer und spüre den Wind der fliegenden Blüten. Es sind die Gefühle, die dort drüben wüten.

Gebt mir doch nur jemand die Hand! Doch zu meiner Linken nur die Wand und zu meiner Rechten ein stures Chaos an Glück, Trauer und Liebe.

Beide Seiten haben Recht. Mein Verstand klar und deutlich, zu viel Glück bräucht ich.

Doch meine Gefühle eindeutig.

So steh ich da und will sagen, ich hab dich lieb, trotz meinen Zweifel.

So glaub mir, nur weil ich die Dummheit nicht besitze und die Blumenranken nicht an meiner Mauer wanken, meinen Verstand nicht blenden lasse.

Beantworte meinem Verstand jede Frage, nicht mit fahlen Worten getunkt in Honig, denn er lässt sich nicht lenken. Zeige meinem Verstand die wärme. Stütze die Mauer, versuche sie nicht einzureißen.

Und betöre nicht die Gefühle mit der warmen Hand in meinem Haar. Rede behutsam und mach alles klar, denn sie wollen nicht hören, weil sie fühlen.

Es ist nicht die Person, es ist die Situation. Ständig prallt sie auf meinen Verstand, er krallt daran fest.


So steh ich weiterhin dazwischen. Doch ich hoffe, nicht mehr allein. Du nimmst meine Hand und wir sorgen für Ruhe.

So glaub mir noch einmal, ich hab dich lieb. Doch in mir Herrscht krieg um diese Truhe.

Diese Truhe voller Glück, blinden Vertrauen, doch ohne in Gefahr allein gelassen zu werden. Allein zu sein.



Wäre mein Verstand eingenommen von meinen Gefühlen, würde ich diese Fragen nicht stellen.


© Profan


0 Lesern gefällt dieser Text.


Beschreibung des Autors zu "Mein Verstand, meine Gefühle und Ich"

Über Kommentare würde ich mich freuen :)

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Mein Verstand, meine Gefühle und Ich"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Mein Verstand, meine Gefühle und Ich"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.