hoffnungsvoll und ohne herbst
kroch eine made in mein herz
nährte sich an prallen opfergaben
durchdrang die faulen nebelschwaden

auf ihrem weg in meinen kern
empfahl sie sich mit einem stern
den sie in meinem fleisch absetzte
das mark im rücken ach so grausam schmerzte

zog mich auf wie eine uhr
spuren sollte ich wie kirchlich schwur
doch hatte ich genug davon
hab wort für wort reisaus genommen

als erstes meine knochen krachten
das bein zum stumpf die säge brachte
der gaumen und die zunge lachten
als ich sie mir zu exen machte

ich kostete mein eigenes blut
so frisch so warm
wie tat das gut
doch bin ich noch nicht fertig
nein
muss auch den rest von leid befreien

ist da noch die schmerzverseuchte haut
zieh sie mir ab
und jammere vor freude laut
doch gibt sie die made noch nicht preis
ich grabe tiefer
es wird heiss
bohrt sich die klinge in den bauch
gleich hab ich dich
ich geb nicht auf


© Honigtraum


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Beschreibung des Autors zu "Das kann ja Eiter werden"

Wiederveröffentlichung. Habe Struktur und einige Textstellen für bessere lesbarkeit abgeändert.




Kommentare zu "Das kann ja Eiter werden"

Re: Das kann ja Eiter werden

Autor: Ralf Risse   Datum: 25.05.2014 17:29 Uhr

Kommentar: Gefürchtete Hoffnung-
rot blühende Klinge.
Verlass- wenn ich sonst verlassen.

Unzählige mal
gefalteter Stahl . . .

dein Glanz meiner Finsternis.

morbide Grüße, Ralf

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