Jede Woche mache ich Bilanz. Was ist geschehen? Habe
ich am Schreibtisch gesessen? Ist mir ein guter Satz
gelungen? Habe ich richtig gelebt? Dann, denke ich an
dieses Cafe. Wo diese Frau arbeitet. Wo ich einen Tee
bestelle. Und, sie mit mir lächelt. Und, ein paar Sätze
mit mir redet. Und, mir nur die Sprache weg bleibt!
Und, wo ich dann weiß was das Leben ist: "Die Worte!
Die Kunst! Das Wissen!"
Jeden Tag, setze ich mich in den Rollstuhl. Und, fahre
ein paar Stunden durch die Stadt. Und, will etwas sehen.
In den Gesichtern der Menschen. In den Schaufenstern.
In den Geschäften. Etwas, das ich noch nicht kenne. Aber,
ich sehe nur Waren. Und graue Häuser. Und Menschen
ohne Zeit. Und, dann denke ich an dieses Cafe. Und, an
diese Frau. Und, sehe klar, was das Leben ist: "Die
Freude! Die Kraft! Die Wahrheit!"
Jede Stunde denke ich so nach: "Was der gute Satz ist?
Wann ein Text stimmt? Wie die Sprache lebt? Was ich will?
Und, was die Kunst so ausmacht?" Aber, es gibt keine
Ergebnisse. Und, dann sehe ich diese Frau. Und, dieses
Cafe. Und, sehe Augen mit allen Worten. Und, höre Sätze
mit aller Kunst. Und, sehe Leben mit aller Wahrheit.
Und mir wird klar, was das Leben ist: "Die Zeit! Die
Macht! Die Liebe!"
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]