Oh, Junge, wenn der Teufel weint,
dann sieht er aus wie eine Frau!
Und, ganz egal wie’s dir erscheint,
er weiß das eine ganz genau:
du bist ein Spielball wenn du fühlst.
Dem hast du nichts entgegenzusetzen.
Und wie du auch dein Mütchen kühlst,
du bist ein Fraß für das Entsetzen.

Besinne dich doch auf dein Ego.
Was soll das sein? Im Augenblick
spielst du doch leider nur Stratego,
du gehst mit wem durch Dünn und Dick
und niemand fragt: wo willst du hin?
Man leitet dich nur in die Irre.
Im Hintergrund lockt Lustgewinn,
doch alles Leben macht dich kirre!

Du selbst weinst niemals, du „verstehst“.
Du bist und bleibst ein Idiot!
Die Wahrheit, die du dir verdrehst,
bringt dich aus jedem rechten Lot.
Das flößt dir keine Weisheit ein,
du hast was und das führst du aus,
ja, du ergibst dich hoffnungslos und klein,
bist Gast beim eig’nen Leichenschmaus.

Und nun vergiss die Welt, die Zeichen.
Dein Spürsinn ist ein Faschingsscherz!
Du lässt dich eben schnell erweichen
und hörig ist dein armes Herz,
für alles was dein Schicksal will.
Drum sei bescheiden, schweige oft,
bleib stets in Kompromissen still –
denn was du lernst ist unverhofft.

Die große Klugheit deiner Welt,
die Hagia Sophia – Gott,
die hat dich in ein Bild gestellt,
das bunt erblüht in dem Komplott,
das für dich jene Fragen löst,
die du wohl niemals überreißt.
Denn wo dein Dämlichkeitsgrad döst,
ist jemand, der dir sagt: du weißt!

Er schiebt dich in ein Arrangement,
von dem du nur die Ränder siehst.
Er tadelt dich und treibt dich an,
zu etwas, das du gar nicht bist.
Wenn du dich fürchtest lacht er laut –
es interessiert ihn leider nicht,
wenn man verächtlich auf dich schaut.
Dein Geist ist eben schlecht und schlicht!

Doch wenn der Teufel um dich weint,
dann sieht er aus wie eine Frau,
die dir als Heiligtum erscheint –
das wisst ihr bei ganz genau.
Du fühlst dich als sein Spielball gut,
du findest dich in dem Entsetzen,
das Wirksam ist in Fleisch und Blut
und du zerdenkst dich gern in Fetzen!


© Sur_real


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