Wäre ich an der rauen See – windzerzaust, frierend und klamm,
wärest Du im Strandkorb die Tasse Tee, wohligwarm in meiner Hand.

Kochte ich Omas Schneemilchsuppe, samtig weich mit Vanille und Ei,
wärest Du der Hauch Zimt und Zucker, schmeckst nach süßer Kindheit dabei.

Fiele ich in die Arme des Sessels, durchgefroren bis auf das Blut,
wärest Du im Kamin die Wärme, strahlst mich an wie Feuer und Glut.

Fehlte mir ein Ziel und die Hoffnung, triebe ich kraftlos dahin,
wärest Du der Gang zu schlafenden Kindern: bist Vollkommen, gibst dem Leben Sinn.

Spielte ich wie als Schulmädchen „kriegen“, wärest Du mein Hafen, mein „Lu“.
Wäre ich ein schmuckloses Photo, wärest Du mein Passepartout.

Du bist meines Bildes Rahmen. der mich vervollständigt, der mich hält,
wie warme Kinderhände auf Wangen – Du bist das schönste Gefühl der Welt.


© Joy V. Davidman


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