Ich treffe mich regelmässig mit einem Freund. Doch langsam bekomme ich den Eindruck aus unserer Freundschaft könnte mehr werden. Und gestern dachte ich wirklich er würde mich Küssen. Die Zeichen waren da, doch es geschah nichts. Er machte mir komplimente, wärmte meine Hände in seinen und flirtete mit mir. Doch als er mich gestern nach Hause gebracht hatte gab er mir zum Abschied drei Wangenküsse. Drei Wangenküsse? Nach dem ich mich, für mein Empfinden, nackt vor ihm ausgezogen hatte. Natürlich habe ich das nicht. Jedoch habe ich mich an ihn gekuschelt und mich somit blossgestellt. Ich machte den ersten Schritt und bekam dafür drei Wangenküsse von ihm? Und dann heute das! Es begann so:
Er überredete mich dazu, zu Fuss nach Hause zu gehen. Eigentlich wollte ich nicht, da ich fror. Doch irgendwie hatte es was Romantisches und ich hoffte darauf das er dann meine Hand nehmen würde. "Nur wenn du dafür meine Tasche trägst", antwortete ich. Das tat er. Meine Hand nahm er jedoch nicht. "Vergiss es! Entweder traut er sich nicht oder er flirtet einfach nur gerne und will gar nichs von dir", dachte ich. Und als wir vor meiner Haustüre ankamen gab er mir diese verfluchten Wangenküsse. Doch dann behielt er meine Tasche in der Hand und lief mit den Worten er behielte sie davon. Ich gab ihm die Erlaubnis und schaute ihm nach, wie weit er das wohl durchziehen würde. Nach ein paar Schritten blieb er stehen drehte sich zu mir und gab nach. Ich lief auf ihn zu und er mir entgegen, er händigte mir die Tasche aus sagte: "Tschüss" und beugte sich zu mir runter. Ich drehte meinen Kopf schon für die blöden Wangenküsse, doch traffen sie mich, seine Lippen. Seine Lippen auf meine. Er öffnete leicht seinen Mund und schob mir seine süss-schmeckende Zunge in den Mund. Mein Herz sprang in mir umher wie ein Gummiball und meine Beine wurden weich. Ich hatte schon Angst sie gäben gleich nach. Meine Knie fühlten sich an, als wären sie aus Pudding.
Als der Kuss zu Ende war, verabschiedete er sich. Ich hatte echt mühe ein "ciao" zu krächzen, ich war so schwindlig vor Glück. Und ich grinste! Ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Weil ich verhindern wollte das er mich blöd grinsend vor der Türe stehenbleiben sieht, lief ich ganz schnell rein. Und sofort zum Lift, damit die anderen Hotelgäste mich hoffentlich nicht sehen würden. Ich musste echt bescheuert aussehen. Breit grinsend mit den Fingern am Mund, um sicher zu gehen, dass das gerade wirklich geschehen ist. Es ist geschehen. Und jetzt bin ich glücklich. Überglücklich! So glücklich, das ich nicht schlafen kann. So glücklich das ich zwar weiss das mein Leben Scheisse ist, es mir aber nichts ausmacht und ich voller Hoffnung bin das ab jetzt, alles besser wird. Jetzt werde ich mich zusammenreissen. Morgen stehe ich auf!



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