Blutspuren im Schnee
die Märchenstimme erlischt
im Fall der Flocken.

***
Nachtschwarze Fackeln.
Zypressen am Rand des Wegs,
sie flieh ́n ins Dunkel.

***
Ich dringe in dich,
doch dort lässt die Traurigkeit
keinen Raum für mich.

***
Sand hemmt meinen Lauf
Wieviel Millionen Jahre
habe ich zertreten.

***
Ja, ich liebe dich
Ja, ich sage dir alles.
Ja, ich bin müde.

***
Der Mond steigt herauf,
ich liege nackt und später
stürz ich in die Nacht.

***
Bleibe doch, sagst du,
doch ich bin schon fort, leider
täuscht mein Händedruck.

***
Hinauf, hinauf! Doch
mein Federkleid, es gefriert
im Frost des Glückes.

***
Kleiner Sohn, weit fort
mit versteinerten Zügen.
Schenkt ihm mein Lachen!

***
Zwischen den Zweigen
dieser schmale Spalt von Licht.
Der Morgen blinzelt.

***
Die Kerze erlischt.
Sie hat sich nun vollendet
und nimmt sich zurück.

***
Sternenklare Nacht!
E = m . c2
ich neige das Haupt.


© Peter Heinrichs


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