Ohne danach zu fragen, war es mir gegeben. Es erfüllte mich und ließ mich die feine Line, die zwischen Hobby und Leidenschaft unterscheidet, erkennen. Eine neu erlangte Art mich auszudrücken, eine Möglichkeit zu sprechen, wie es mir zuvor nie möglich gewesen war. Ein unverdienter, womöglich von Gott gegebener, Segen. Doch hat diese Münze, ebenso wie jede andere, egal welcher Herkunft oder von welchem Wert, zwei Seiten.
Eine neue Art des Denkens, strukturierter, reflektierter, aussagekräftiger, besser. Eine neue Chance etwas zu erreichen. – Kopf – Ein Moment, der wie das Glück selbst erscheint.
Schwer zu unterdrücken, kaum aufzuhalten, scheinbar unkontrollierbar. Der resultierende Druck, erschaffen zu müssen. – Zahl – Womit der Wert der Kopfseite im selben Moment bezahlt zu werden scheint.
Wo Gott etwas gibt und sich alle Augen auf ihn richten, sowie die Münze durch das Sonnenlicht in strahlendem Glanz erscheint, da will der Teufel ebenso sehr seine somit erlangte Chance nutzen, wenn auch aus dem Dunklen, der noch verdeckten Rückseite heraus.
Manche definieren es als Karma, als das Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben. Andere mit Religion und dem Konflikt des Teufels und Gott höchstpersönlich. Was es auch sein mag, die Realität ist nie so simpel, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag.
Egal, wie lange eine Münze durch die Luft fliegt, wie oft sie sich um sich selbst drehen mag, egal mit welcher Seite sie auch auf dem Handrücken aufkommen mag, sie zeigt eine Seite, doch besteht immer aus zweien. Vielleicht bedeutet jeder Segen auch einen Fluch?


© Feeling Mask


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